Unsere Theorie der Veränderung

Eine "Theorie der Veränderung" beschreibt wie ein Rezept, was es unserer Meinung nach braucht damit sich der nötige Wandel und unsere Forderungen umsetzen lassen.

Die Wahrheit ist das Herzstück der Theorie der Veränderung von Extinction Rebellion. Es ist unsere Kernüberzeugung, dass die beste Überlebenschance der Menschheit darin besteht, sich der Realität zu stellen, in der wir uns befinden. Als Gesellschaft müssen wir den wissenschaftlichen Konsens akzeptieren, dass der klimatische und ökologische Zusammenbruch bereits begonnen hat und sich fortsetzen wird, wenn sich der Planet weiter erhitzt.

Wir müssen verstehen, dass die Art und Weise, wie unsere Welt aufgebaut ist, unser politisches und wirtschaftliches System, auf der rücksichtslosen Ausbeutung der natürlichen Ressourcen des Planeten und der Menschen für den Gewinn eines winzigen Teils der Weltbevölkerung basiert. Wir befinden uns in einer tiefen ökologischen Krise, untrennbar verbunden mit einer sozialen Krise. Sie hat ihre Wurzeln in der fortschreitenden Entfremdung des Menschen von sich selbst, anderen Menschen und der Natur. Dies ist zu weit gegangen.

Um die größte existenzielle Bedrohung in der gesamten Menschheitsgeschichte zu überleben, müssen wir nun auf lokaler und globaler Ebene in einer Weise zusammenarbeiten, wie es noch nie zuvor der Fall war. Wir müssen aufhören, den Planeten zu zerstören und anfangen, ein neues System aufzubauen, das das Leben schützt. Es braucht eine regenerative Kultur, die unsere zwischenmenschlichen Verbindungen stärkt und Gerechtigkeit in den Vordergrund stellt.

Wir glauben, dass alles mit persönlicher Transformation beginnt. Unsere eigenen Geschichten und die Art und Weise, wie wir uns mit der Krise verbinden, sind die grundlegenden Wahrheiten die uns helfen werden, in Aktion zu treten. Eine Mutter, die sagt: "Das ist genug". Ein Kind, das sagt: "Ich werde für meine Zukunft kämpfen". Ein Mensch, der eine Katastrophe im Fernsehen sieht und sagt: "Es geht nicht nur um mich". Ein bester Freund, der sagt: "Ich werde aufstehen".

Transformation kommt, wenn wir nicht mehr mit dem Weg einverstanden sind, den wir für uns eingeschlagen haben, und stattdessen einen anderen Weg wählen. Indem wir uns an direkten Aktionen und massenhaftem zivilen Ungehorsam beteiligen, entdecken wir die Macht wieder, die wir haben, wenn wir zu Tausenden, zu Millionen zusammenkommen, um für das einzustehen, was richtig ist.

Gewaltfrei, entschlossen und aufopferungsvoll stellen wir uns der Zerstörung entgegen. Durch zunehmendem Druck auf Regierung und Institutionen schaffen wir ein Dilemma, wodurch unser Anliegen nicht länger ignoriert werden kann. Mit Respekt und mit Würde stellen wir uns den Konsequenzen, die daraus folgen. Denn wir wissen, was wir tun, war noch nie so wichtig. Wir bleiben tage-, wochen-, monatelang und werden mehr und mehr bis die Verantwortung für die globale Zerstörung und Ungerechtigkeit anerkannt und der dringend notwendige Wandel vollzogen wird.

Wir werden den Wandel jetzt vorleben und uns gegenseitig in starken, widerstandsfähigen Gemeinschaften unterstützen. Sie bilden das Fundament einer mitfühlenden Gesellschaft, die verspricht, alles zu tun, was nötig ist. Wir verpflichten uns von ganzem Herzen zur Gerechtigkeit und dazu, die notwendige innere und äußere Arbeit zu leisten, die unser soziales Gefüge repariert, einschließlich der Zentrierung historisch marginalisierter Stimmen.

Indem wir neue Werkzeuge für die Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung erlernen, werden wir die Grundlagen für eine neue Demokratie schaffen, die in diesen aussichtslosen Zeiten ihren Zweck erfüllen kann. Gemeinsam werden wir uns anpassen, um die vor uns liegende Zukunft solidarisch zu meistern.

Dies ist ein Überlebenskampf für den es uns ALLE braucht, um ihn zu gewinnen. Es ist keine Aufgabe, die alleine von ein paar Schülerinnen, Aktivist*innen und gemeinnützigen Organisationen bewältigt werden kann. Vor allem darf die Verantwortung für die Katastrophe nicht auf den Schultern derer lasten, die am wenigsten dazu beigetragen haben.

Die Situation ist verzweifelt. Wir sind verzweifelt. Wir weigern uns, zuzulassen, dass Stolz und Spaltung dem Überleben im Wege stehen.

Wir brauchen jeden. Jetzt.

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