Stadt Göttingen
Die Ambition der Wissenschaftsstadt Göttingen bis 2050 klimaneutral zu sein, lässt bereits jegliche Absicht einen Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung auf max. 1,5 Grad zu leisten, vermissen. Die Bilanz des „Masterplan 100% Klimaschutz“ der Stadt Göttingen mit dem dieses wissenschaftsvergessene Ziel erreicht werden soll, ist aus diesem Blickwinkel katastrophal und für eine Stadt wie Göttingen höchst beschämend: Seit 2014 wurden die CO2e-Emissionen nicht weiter gesenkt, bei bisherigem Kurs verfehlt die Stadt ihr Ziel von 95%-iger Senkung der Emissionen bis 2050 um ganze 34 Prozentpunkte. Der Energieverbrauch steigt statt zu sinken und der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch ist mit 7% in 2018 verschwindend gering. [1] Die Stadt Göttingen befindet sich auf einem klimapolitischen Irrweg und leistet damit ihren Beitrag dazu, dass Deutschland kopflos in die Klimakatastrophe taumelt.
Von der geplanten Fortschreibung in Form des „Klimaplan 2030“ ist keine Besserung zu erwarten: Göttingen ist nicht einmal auf dem Weg, bis 2050 klimaneutral zu werden und hat bisher keine Ambitionen kommuniziert, das Ziel zu verschärfen. Die Stadt plant auch keine verbindlichen Konsequenzen bei fortgeführter Zielverfehlung. Die Nachbarstädte Kassel [2] und Marburg [3] zeigen, dass es anders geht: Beide erklärten schon im Sommer 2019 den Klimanotstand und verfolgen nun Pläne, bis 2030 klimaneutral zu werden.