So schlecht ging es unserem Wald noch nie
Ein deutlicher Trend zeichnet sich ab – nachdem der Dürremonitor die letzten Jahre zunehmend Alarm schlug, bezeichnen sich Förster inzwischen "im Prinzip nur noch als Totengräber". Bis zu 80% des Bestandes sind geschädigt und während ein nachhaltiger Strategiewechsel weg von der Monokultur und hin zum Mischwald angestrebt wird, stehen wir schon 2020 vor massiven Herausforderungen – und riskieren, die Hälfte der Waldfläche in Deutschland zu verlieren.
Alle Alarmglocken läuten
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) verzeichnete 2019 den schlechtesten jemals gemessenen Waldzustand (Daten zu 2020 liegen noch nicht vor). Lediglich 22% aller Bäume in Deutschland fallen in die Schadstufe 0 "Ohne Kronenverlichtung". In die Warnstufen fallen jeweils Fichten (36%), Kiefern (56%), Buche (37%), Eiche (33%) und durchschnittlich 42% aller Bäume.
"Der Wald ist durch Dürre, intensive Forstwirtschaft und Stickstoffeinträge im Dauerstress."
Olaf Bandt, Vorsitzender des Bunds für Umwelt- und Naturschutz (BUND)
Zu viel totes Holz
Momentan geht das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) davon aus, dass eine Fläche von 285.000 Hektar des deutschen Waldes derart geschädigt ist, dass sie wiederbewaldet werden müssen. 2019 waren es noch 180.000 Hektar Fläche. Der Überfluss an Holz am Markt führt darüber hinaus auchzu massiven Verlusten in der Branche.
Die Welt steht in Flammen
Australien, Kalifornien, Brasilien, Paraguay, Russland, Indonesien, Argentinien – selbst die Arktis brennt. In einigen Gebieten werden die Feuer von der Klimakrise zwar unterstützt, aber von Menschen gelegt. Gerade der Amazonas wird meist für die Tierindustrie niedergebrannt und nähert sich teilweise dem Kipppunkt, zur Savanne zu werden!
Mit zunehmender Trockenheit steigt auch die Waldbrandgefahr in Deutschland. 2018 und 2019 verbrannte bereits überdurchschnittlich viel Fläche und die Prognosen sehen düster aus.
Fokus auf Erhaltung
80% aller an Land lebenden Arten weltweit haben in Wäldern ihr Zuhause. Wälder könnten darüber hinaus bis zu 37% der Kohlenstoffdioxid-Reduktion stemmen, um die globale Erwärmung auf 2°C zu begrenzen. Die Erhaltung bestehender Wälder sollte also Bestandteil jeder Klimastrategie sein!