Der Winter war lang, und schlechte Nachrichten für eine nachhaltige Sicht auf unsere Welt waren mannigfaltig. Von Lützerath wenden wir uns nach Berlin, zu den Entscheidern in der bundesdeutschen Republik. Lasst uns freundschaftliche Frühlingsbande knüpfen, wenn ihr zur Frühlingsrebellion vom 12.-17. April 2023 nach Berlin kommt!
Warum brauchen wir eine Frühlingsrebellion?
Statt aufzublühen oder zumindest nicht abzunehmen, stirbt das Leben auf unserem Planeten immer schneller. Die Zahl der Tier- und Pflanzenarten nimmt dramatisch ab. Aber auch die reinen Zahlen von wilden Tieren und Pflanzen nehmen ab: Es gibt also immer weniger verschiedene Tiere und Pflanzen und es gibt auch immer weniger Tiere und Pflanzen.
➜ Nach einem Massensterben an Arten ist die dominante Gattung niemals dieselbe wie vorher. Das sollten wir nicht vergessen.
Aber: wir alle sind angewiesen auf reichhaltige natürliche Vielfalt. Gesunde, artenreiche Wälder, Wiesen und Moore speichern CO2 und reinigen unsere Luft, Insekten bestäuben Pflanzen und sichern somit auch unsere Ernährung. Wenn wir das sechste Massensterben, das gerade beginnt, nicht stoppen und immer mehr Arten verschwinden, gefährden wir unsere eigene Ernährungssicherheit und damit unser eigenes Überleben. Doch statt zu schützen, werden Wälder abgeholzt, Monokulturen errichtet und immer Flächen denaturiert und versiegelt. Diese Zerstörung passiert hier vor unserer Haustür, siehe Lützerath, und noch viel mehr und noch viel öfter durch multinationale Unternehmen in Ländern des globalen Südens.
Zeitgleich steigen Energiepreise in unbezahlbare Höhen und befeuern Inflation, während weltweite Energie-Konzerne Rekordgewinne einfahren. Diese Konzerne dienen nicht dem Allgemeinwohl, sondern nur den Profitinteressen der reichsten Menschen. Unternehmen wie RWE, Volkswagen, Bayer, Nestle, Coca-Cola und Total zerstören mit ihren Geschäftspraktiken wissentlich unseren Planeten. Ihre "grünen" Lösungen sind nur leicht veränderte Geschäftsmodelle, die Reichtum und Machterhalt der Reichsten und Mächtigsten weiterhin sichern.
➜ Unser aktuelles Dilemma: unser Wirtschaftssystem erzeugt Ungleichheit, unsere Demokratie setzt Gleichheit voraus.
Und so haben die Reichen viel mehr Einfluss auf Politik und Politiker:innen als wir normalen Bürger:innen . Mit ihrem Lobbyismus und ihrer Kontrolle als (nicht arbeitende) Eigentümer großer Firmen gegenüber (arbeitenden) Mitarbeitern blockieren sie die nötigen Veränderungen bei Agrar-, Verkehrs- und Energiewende. Und unsere Politiker:innen in Land- und Bundestag machen mit und finden das alles total normal. Dabei vergisst die Bundesregierung immer wieder ihre eigenen internationalen Versprechen (➜ Pariser Klimaabkommen) und auch das Grundgesetz Artikel 20a:
➜ Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.
In unserer Frühlingsrebellion vom 12.-17. April wollen wir den Spieß umdrehen. Im Zentrum der Macht, mitten in Berlin, hindern wir als demokratische Zivilgesellschaft multinationale Unternehmen und die Regierung daran, ungestört weiter ihren tödlichen Geschäften nachzugehen. Wir machen ihre undemokratischen und deswegen unsichtbaren Machenschaften - den Hinterzimmer-Lobbyismus und das Artensterben - sichtbar. Mit kreativen Aktionen des zivilen Ungehorsams stellen wir uns der Ausbeutung von Mensch und Natur entgegen.
➜ Wir fordern, dass die Regierung den Biodiversitätsnotstand ausruft und einen gelosten, repräsentativen Bürger*innenrat einberuft, der entscheidet was es für Maßnahmen braucht, um Energie- und Umweltkrise gerecht zu lösen.
Was wir genau vorhaben
Höhepunkt ist am Sonnabend, 15. April, unsere Großdemo Notstand Artensterben. Drumherum wird es verschiedene sowohl angemeldete Versammlungen als auch kreative Aktionen des zivilen Ungehorsams geben. Du bist herzlich eingeladen, überall teilzunehmen:
- Dienstag, 11.4. - Campaufbau im Invalidenpark
- Mittwoch, 12.4. - Wir bieten Aktionstrainings und verschiedene andere Trainings an
- Donnerstag, 13.4. - noch offen
- Freitag, 14.4. - noch weitestgehend offen / Aktionstrainings
- Samstag, 15.4. - Großdemo Notstand Artensterben ab 13 Uhr
- Sonntag, 16.4. - Tag der regenerativen Kulturen im Camp und bei angemeldeten Aktionen
- Montag, 17.4. - noch offen
- Dienstag, 18.4. - Campabbau
Wie ihr seht, ist an manchen Tagen noch gar nichts geplant. Ihr könnt euch also voll einbringen und bestimmen, was getan werden soll:
- Deine Fragen beantworten wir noch am 11.3, 21.3. und 1.4. jeweils ab 19 Uhr online
- There will be an info call in English on March 11
Vorbereitet sein durch Aktionstrainings
In vielen XR-Ortsgruppen wird es in den letzten März- und ersten April-Wochenenden Aktionstrainings geben. Bei unseren Aktionstrainings lernst du andere nette Menschen kennen und bildest Bezugsgruppen, um nicht alleine bei der Frühlingsrebellion zu sein. Wir haben auch ein Dokument für Aktionstrainings vorbereitet ebenso wie zu rechtlichen Themen bei Aktionen Informationen zusammengestellt.
Auch während der Frühlingsrebellion wird es mittwochs (12.4.) und freitags (14.4.) Aktionstrainings und Treffen zur Bezugsgruppenfindung im Camp geben.
Zentraler Anlaufpunkt ist das XR-Camp im Invalidenpark
Auch dieses Jahr wird es ein XR-Camp im Invalidenpark in Berlin geben. Das Camp ist für alle offen und es wird ein vielfältiges Angebot und Programm geben. Meldet euch gerne unter dieser Mail-Adresse, wenn ihr im Camp Programm anbieten wollt. Das Camp wird am Dienstag (11.4) aufgebaut und die Woche danach dienstags (18.4.) wieder abgebaut.
Bleib informiert und mach bei unserer Frühlingsrebellion mit
Alle neuen Informationen rund ums XR-Frühlingscamp findest Du in unserem Aktionskanal auf Telegram. Unsere Webseite für die Frühlingsrebellion wird regelmässig aktualisiert.
➜ Mach mit bei unserer Frühlingsrebellion und teile uns schon mal mit, welche Aufgaben Du übernehmen willst!