Leon Haas

– Freitag 14. April 2023

Artensterben Notfall!

Animal Rebellion rettete heute symbolisch Kühe vor dem Deutschen Bauernverband und auch für den Rest des Tages lag der Fokus auf der bedrohten Artenvielfalt. Bis 2050 könnten 25% oder etwa 1 Million Arten aussterben. Das gefährdet die Ernährungssicherheit von Milliarden Menschen.

Oft verstehen wir noch gar nicht, wie die Abhängigkeiten einer einzelnen Art in einem Ökosystem sind. Industrielle, zerstörerische Landwirtschaft die in großen Teilen für die Tierindustrie gebraucht wird, zieht aus dem Jenga-Turm der Artenvielfalt Steine heraus bis der Turm in sich zusammenstürzt. Das ist ein Problem: Ein bisschen Aussterben geht nicht, das ist eher eine finale Sache.

An der Zentrale des Deutschen Bauernverbandes zeigte Animal Rebellion daher die Zusammenhänge zwischen Agrar-Lobby, Milchindustrie und der Klimakrise auf. In einem fiktiven Prozess wurden Angeklagte der Tierindustrie der Zerstörung an Tier- und Pflanzenwelt schuldig gesprochen und Kühe vom Glasdach gerettet.

Uwe
Paula Winkler
Paula Winkler
Uwe
Uwe
Uwe

Shopping bis zum Umfallen

In der Mall of Berlin wurde ein Die In inszeniert. Die eindrückliche Szene soll für den akuten Notfall sensibilisieren, in dem sich unsere Ökosysteme befinden. Wir sind auf unsere Mit-Lebewesen angewiesen, auch wenn wir die Natur in unserem modernen Alltag mehr als Erholungs-Ressource sehen, oder etwas, das wir einzäunen.

Tatsächlich ist alles eins: Die Luft die wir atmen, unser Trinkwasser, unsere Lebensmittel. Ohne Artenvielfalt und die unterschiedlichsten Ökosystemleistungen hilft auch der neueste Thermomix nix. Wir müssen weg vom konsumgetriebenen Wirtschaften und hin zu einem regenerativen Miteinander mit unseren Ökosystemen!

Eike
Leon Haas
Leon Haas
Eike
Eike

Artensterben Notfall Konferenz

Am Nachmittag gab es sogar eine eigens eingerichtete Konferenz zum Thema. Mit dabei waren verschiedene Dozenten und Dozentinnen, die für ihr Thema jeweils eine Kleingruppe betreut haben: Thomas Mohrs, Professor für angewandte Ethik der Ernährung an der Uni Linz zu "Ernährung und Artensterben". Dr. Vreni Häussermann, Biologin und Unterwasserforscherin in Patagonien zu "Artensterben in den Ozeanen". Günter Forsterra, Meeresbiologe und Forschungsdozent zu "Das Versagen von Wissenschaft und Medien".

Demokratie neu leben!

In der Stadtwerkstatt fand auch eine Diskussion zu Bürger:innenräten statt. Mit dabei waren Menschen vom BürgerBegehren Klimaschutz (BBK) und Letzte Generation (LG). BBK hat den Bürgerrat Klima mitorganisiert. Es ging u.a. um die Fragen, wieso XR damit nicht zufrieden ist und welche Differenzen es zu dem Gesellschaftsrat gibt, den LG inzwischen fordert.

XR Drummer durchsucht

Am Nachmittag wollten unsere XR Drummer eine ZU Aktion am Alexanderplatz spontan unterstützen und wurden von Polizeikräften an der Ecke Dircksenstraße/ Karl Liebknecht Str. gestoppt und durchsucht. Aufgrund der vergangenen Tage gingen die Polizeikräfte davon aus, dass die Drummer potenzielle Sachbeschädigung vorhätten – vielleicht von Trommelfellen? – oder Rauchbomben mit sich tragen würden. Letztendlich durfte die Gruppe den ÖPNV zurück zum Protestcamp nutzen.

Das Protestcamp strahlt

Im Protestcamp gab es wieder ein buntes Programm. Wir haben einen Einblick bekommen in die Shortcut Community, ein internationales Netzwerk von autonomen Räumen und Bezugsgruppen in der Klimagerechtigkeitsbewegung, das sich nach den Protesten im Dannenröder Forst entwickelt hat. Oder wie Outreach und Klimakommunikation funktionieren können, inwiefern Hitzewellen in den Tropen als Genozid gewertet werden können und was sich aus dieser dystopischen Perspektive ergibt, wie Resilienz entwicklen können, indem wir Gefühlen rund um den Aktivismus Raum geben, was die XR DNA ausmacht und wie wir die Klimabewegung anti-rassistisch denken können

Es gab eine Austauschrunde zum Thema Globaler Süden und Globaler Norden, ein XR Onboarding sowie eine emotionale Nachbesprechung der letzten Tage und dunklen Humor bei einer Stand Up Comedy Runde zu einer persönlichen Vergangenheit in Ägypten und Kolumbien.

In den Abendstunden wurde ein starker Beamer verwendet, um das Extinction Rebellion Logo auf eine anliegende Häuserwand zu werfen.

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