Fossile Subventionen stoppen - ein Schritt in Richtung Postwachstum

In unserer Welt, die von anhaltendem Wirtschaftswachstum geprägt ist, setzt sich u.a. XR für die Umstellung auf Postwachstum ein.  Wir überdenken damit die Art und Weise, wie wir Wirtschaft und Fortschritt betrachten. Eine zentrale Herausforderung in diesem Kontext ist die fortgesetzte  Subventionierung fossiler Energieträger. Die Kampagne "Stoppt Fossile Subventionen" wirft einen wichtigen Blick auf dieses Problem. Und: Die Kampagne stellt einen Baustein in der Forderungen nach Postwachstum dar. Aber warum ist die Beendigung dieser Subventionen so entscheidend für eine nachhaltige Zukunft, welche die Planetaren Grenzen einhält?

  1. Umdenken des Wirtschaftsmodells: Die Forderung nach Postwachstum im Globalen Norden geht mit einem Paradigmenwechsel einher – weg von einer Wirtschaft, die ständig wächst, hin zu einer, die auf Einhalten der Planetaren Grenzen und Wohlergehen Aller ausgerichtet ist. Zentral ist, die Reduktion von Produktion und Konsum, die als "weniger notwendig" gelten. Dies führt zu einer Verminderung des Verbrauchs von Energie und anderen Ressourcen - im Kontext der Klima- und Biodiversitätskatastrophe essentiell. Die anhaltende Subventionierung fossiler Energieträger hält dagegen am gegenwärtigen Wachstumsmodell fest, das von Umweltverschmutzung, Ressourcenerschöpfung und sozialen Ungleichheiten geprägt ist. Die Beendigung von fossilen Subventionen führt nicht automatisch zu Postwachstum, aber ist ein Schritt in die Richtung der Veränderung des Wirtschaftsmodells.
  2. Förderung erneuerbarer Energien: Für eine Postwachstums-Wirtschaft müssen die Erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden. Dieser Ausbau wird durch die Subventionierung von fossilen Energien behindert. Durch sie wird die Abhängigkeiten der Industrie und der Bürger*innen von künstlich verbilligten fossilen Energieträgern aufrechterhalten. Statt die Fossilen Energiekonzerne durch Subventionen weiter zu stützen, sollten diese Gelder für den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren genutzt werden. Außerdem gibt es keinen Anreiz für die Industriekonzerne, in energieeffizientere Produktion zu investieren, wenn Energie pauschal subventioniert wird. Somit werden Effizienzsteigerungen und Energiesparpotentiale ausgebremst. Insgesamt ist aber auch eine allgemeine Reduzierung des Engergieverbrauch notwendig - durch Effizienzsteigerungen und durch eine Fokussierung der Produktion auf die Bereiche, welche die Bedürfnisse der Menschen tatsächlich befriedigen, statt immer neue Bedürfnisse und neuen Konsum zu erzeugen.
  3. Ressourcen gerecht verteilen: Die Subventionen für fossile Energieträger kommen oft großen Unternehmen zugute. Postwachstum betont die Bedeutung einer gerechten und dezentralen Ressourcenverteilung. Durch das Ende fossiler Subventionen können Mittel umgeleitet werden, um nachhaltige und sozial verträgliche Modelle zu unterstützen.
  4. Soziale Gerechtigkeit fördern: Von den fossilen Subventionen profitieren am meisten Menschen, die ohnehin schon ein hohes Einkommen haben. Es findet durch die Subventionen eine Umverteilung zugunsten Reicher statt!  Wenn soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt gestellt wird, gibt es statt fossiler Subvention Unterstützung für zukunftsweisende Projekte: z.B. Ausbau des ÖPNV und das 9€-Ticket.. Genau darum geht es bei Postwachstum. Diese Transformation kann nur mit einer breiten Untersützung durch die Bevölkerung funktionieren. Diese wird es nur geben, wenn die Maßnahmen genutzt werden, um mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen.
  5. Globale Gerechtigkeit und Klima-/Biodiversitätsgerechtigkeit: Weltweit gesehen profitieren von fossilen Subventionen diejenigen Menschen und Konzerne im Globalen Norden am meisten, welche die Klima- und Biodiversitätskatastrophe am stärksten verursacht haben. Aber von den Konsequenzen sind vor allem Menschen im Globalen Süden betroffen. Um endlich Schritte in Richtung globaler Klima-und Biodiversitätsgerechtigkeit zu machen, ist es notwendig, fossile Subventionen jetzt abzuschaffen. Die Verursachenden der Zerstörung dürfen nicht weiter mit Steuergeld unterstützt werden. Nur wenn Ressourcen stattdessen gerecht verteilt und für eine gesellschaftliche Entwicklung hin zur Einhaltung der Planetaren Grenzen genutzt werden, kann es ein Gutes Leben für Alle geben.


Mehr zu Planetaren Grenzen findest du hier:

Wissenschaftliche Publikation auf Englisch

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Fazit

Die Kampagne "Stopp Fossile Subventionen" ist ein entscheidender Schritt in Richtung Postwachstum, indem sie fordert,  Subventionen zu beenden, die das überholte global schädliche Wirtschaftsmodell unterstützen.

Wir brauchen so schnell wie möglich, ein Wirtschaftssystem, das sich an Postwachstum orientiert.

Wir brauchen von uns allen Veränderung und die Bereitschaft, von alten schädlichen Gewohnheiten abzulassen.

Indem wir uns gegen fossile Subventionen aussprechen, setzen wir ein starkes Signal für eine nachhaltigere und gerechtere Welt, in der die Planetaren Grenzen eingehalten werden können.


Lewis Ronald
Definition

Was ist Postwachstum eigentlich genau?

Hier geht es zur Definition.

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