Die Offene Versammlung

Offene Versammlungen sind eine Möglichkeit für eine Gruppe von Menschen, gemeinsam Themen zu diskutieren oder Entscheidungen zu treffen, bei der alle Stimmen gehört und gleich geschätzt werden und keine Person oder Gruppe in der Lage ist, den Prozess zu dominieren. Sie stehen dabei für eine inklusivere, partizipativere und bedürfnisorientiertere Form der Demokratie.

Dabei basiert das Format auf den Ideen von radikaler Inklusivität (alle Menschen sollen teilnehmen und sich einbringen können), aktivem Zuhören (es wird versucht, einander wirklich zuzuhören und sich zu verstehen und keinen Schlagabtausch der Argumente zu veranstalten) sowie einem Vertrauen der Beteiligten in das Gelingen des gemeinsamen Prozesses. 

Während einer Offenen Versammlung werden meist in einer großen Runde Ideen und Anregungen gesammelt, bevor sich dann die Menschen in Kleingruppen aufteilen und diese vertiefen. Am Ende werden dann die Ergebnisse der Kleingruppen wieder zurückgetragen.

Offene Versammlungen sollten nicht mit Bürger:innenversammlungen verwechselt werden, bei denen zufällig ausgewählte Bürger:innen, unterstützt durch Expert:innen, einen Lernprozess durchlaufen, um dadurch zu vertieften Kenntnissen und Perspektiven hinsichtlich einer bestimmten Frage zu gelangen, bevor sie über diese abstimmen.

Wie können Offene Versammlungen als Aktionsformat eingesetzt werden?

  • Bewegungs-Aufbau: Offene Versammlungen, die im öffentlichen Raum stattfinden, können als Weg dienen, um die Öffentlichkeit ins Gespräch zu einzuladen, ihre Stimmen der Diskussion hinzuzufügen und um z.B. den Klima-Notstand zu debattieren.
  • Empowerment (Bestärken): Auch ganz andere Themen können angesprochen werden. Offene Versammlungen bergen die Möglichkeit, Menschen zu empowern und sich zusammenzuschließen. Dies kann besonders gut funktionieren, wenn es einen konkreten Gestaltungsraum und einen direkten Bezug dazu gibt. So könnte etwa eine Offene Versammlung in der Nachbarschaft zur Gestaltung der Straße eine Möglichkeit sein, Menschen Demokratie und Gestaltungsmacht wieder nahezubringen.
  • Direkte Aktion: Versammlungen können Teil einer direkten Aktion sein, wenn sie während Besetzungen, Straßen- Blockaden oder anderen Formen gewaltfreien zivilen Ungehorsams abgehalten werden. Dann beziehen sie haupt Rebell:innen ein, die über einen beliebigen Zeitraum bewusst bestimmte Räume halten
  • Organisation und Entscheidungsfindung: Gruppen jeder Größe können sich versammeln, gemeinsam Themen diskutieren oder Beschlüsse fassen, die die Ziele und Aktionen von XR voran bringen. Die grundlegende, partizipatorischdemokratische Methode kann bei direkten Aktionen von Aktionsgruppen genutzt werden, um Notfallentscheidungen zu treffen, von Ortsgruppen, um Entscheidungen über ihre Selbstorganisation zu treffen, oder bei Bezugsgruppen- und Arbeitsgruppen-Sitzungen.

Was brauche ich, um eine Offene Versammlung zu organisieren?

Fast nichts! Du brauchst eine Vision, ein Thema und Motivation. Moderationstrainings und Hilfestellungen zur Organisation kannst du über politik@extinctionrebellion.de erhalten. Außerdem findest du hier einige PDFs, die dir helfen können:

👉 Handbuch (PDF)

👉 How To (PDF)

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