Grünes Erdgas? Da wäscht Extinction Rebellion Darmstadt doch gleich mal mit! Wir haben uns lange genug die zwielichtigen Maßnahmen unseres Erdgas-Versorgers angesehen. Wir verdeutlichen das mit einer angemeldeten Aktion des Greenwashings vor dem ENTEGA point in Darmstadt, dass wir die Vertuschung seitens ENTEGA nicht weiter hinnehmen.
Die ENTEGA verkauft klimaneutrales Erdgas, genannt „Ökogas“ und verschweigt uns, wie sie es wieder ausgleicht. Nicht einmal Redakteurs-, oder Kundenanfragen haben bisher die Information aus ihnen herausgelockt, wie sie ihre Treibhausgas (THG) Emissionen jährlich ausgleichen! „Mit Ökogas das Klima schützen“ steht auf ihrer Website. Das zertifiziere ihr der TÜV Rheinland, schreibt sie. Jedoch besteht Erdgas hauptsächlich aus Methan, einem ca. 25x klimaschädlicheren THG als Kohlenstoff. Und Methan ist enorm flüchtig. Ständig tritt es irgendwo unverbrannt aus und facht dadurch die Klimakrise weiter an.
In einer internationalen Recherche haben wir erfahren, dass es derzeit hauptsächlich ein Projekt ist, mit dem sie sich das Laibchen grünwaschen.
Grünwaschen bezeichnet den Versuch eines Unternehmens, umweltfreundlicher zu wirken, als sie es wirklich sind. Und Donnerwetter, da ist die ENTEGA so richtig gut drin. 2019 hat sie laut ihres eigenen Nachhaltigkeitsberichts über 2 Million Tonnen CO2e THG verursacht und 466.000 t ausgeglichen [1]. Und zwar in Peru, im Amazonas-Regenwald-Gebiet Madre de Dios. Die sogenannten „Brazil Nut Concession Forest Conservation Projects“ geben vor, mit einheimischen und indigenen Menschen selbstverwaltet Paranüsse in nachhaltigen Forstprojekten zu ernten [2]. (Paranüsse eignen sich hierbei hervorragend, da deren Bäume nicht in Monokulturen gedeihen)
Jedoch gibt es Schlagzeilen von illegalem Holzeinschlag [3] und Goldbergbau [4]! Allein der illegale Goldraubbau produziert hierbei doppelt so viel THG jährlich, wie die ENTEGA sich dort allein 2019 hat zertifizieren lassen. Dabei wird Wald gerodet, Gold vor Ort mit hochgiftigen Chemikalien herausgewaschen und die (Ur-)Einwohner bedroht und ermordet. Das Gold schmiert dann die Konzessionäre, die THG-zertifizierenden Wälder werden vernichtet, Quecksilber verseucht die Gewässer und die Menschen vor Ort werden vertrieben. Kein Wunder, dass unser grüner Energieversorger verheimlicht, wie man fossiles Erdgas als Klimaschutz bezeichnen kann.
Nicht mit uns, ENTEGA.
Wir kommen zu euch und waschen euch symbolisch mit unserer grünen Waschmaschine mehr symbolisch die Köpfe und eure schmutzige Wäsche! Samstag ist Waschtag!
→ Am 24.07.2021 ab 12 Uhr vor dem entega point auf dem Ludwigsplatz.
→ Check-In ist um 11:00 Uhr im Herrngarten am Brunnen.
→ Eine angemeldete Aktion mit niedrigem Aktionslevel
Hilf uns dabei! Egal ob Wäsche waschen, Flyer verteilen, Wäsche aufhängen, mit Passanten quatschen…
Da ist für jede*n was dabei!
Quellen:
[1] Entega Nachhaltigkeitsbericht 2019 (PDF, 8,0 MB)
[2] Brazil Nut Concession Forest Conservation Project (englisch)
[3] Madre de Dios: Seven Brazil nut concessions investigated for illegal timber extraction (englisch)
[4] Illegal gold mining inside the REDD Project in Brazil Nut Concessions in Madre de Dios, Peru (englisch)