Walderhalt und der neue Stadtteil sind vereinbar, wenn richtig geplant wird!!!
Am Montag, 24.7. haben wir symbolische Baumfällungen in der Freiburger Innenstadt durchgeführt, um darauf aufmerksam zu machen, was gerade im Dietenbachwald passiert.
Der Dieti (das "Langmattenwäldchen", entlang der Mundenhofer Straße (Radweg zum Mundenhof und Opfinger See) soll für den neuen Stadtteil Dietenbachwald weichen. Zumindest der Großteil, die Stadt plant 40.000 Quadratmeter wertvollen und artenreichen Wald abzuholzen, was mehr als 3.500 wertvolle, große Bäume sind, die so viel Lebensraum für so viele Tierarten sind.
Wir finden, das Gebiet, auf dem der neue Stadtteil entstehen wird, ist groß genug (152 Hektar!), dass man es durch sinnvolle und naturgerechte Planung hinbekommen kann, den Stadtteil mit der selben Anzahl an Wohnungen so zu bauen, dass der Dietenbachwald nicht dafür zerstört werden muss!
Zur Aktion:
Passanten wurden beiseite gebeten und darüber informiert, dass der Baum gefällt würde, um Wohnraum zu schaffen. Unter Piepsgeräuschen wurde das Gebiet um den Baum mit Pilonen und Flatterband abgesperrt. Der Baum wurde mit einem Seil gesichert. Um die Inszenierung komplett zu machen wurde unter Motorsägen-Geräuschen aus der Musikanlage mit einer nicht an Strom angeschlossenen elektrischen Kettensäge so getan, als ob der Baum gefällt werden würde. Die Aktion fand im Stadtgarten, dem Platz der Alten Synagoge und bei Oberlinden statt.
Die ganze Inszenierung der scheinbaren Baumfällung auf dem Platz der alten Synagoge wirkte glaubhaft echt, weshalb von Passanten sogar die Polizei alamiert wurde. Diese kam mit Blaulicht und Sirene mit gleich 2 Autos und einer Wanne an. Die Aktion wurde weitergeführt und die Rede zuende gehalten, während die Polizisten paralell aufgeklärt wurden, dass es sich nur um eine Inszinierung handelt.
Wir danken der Polizei für ihren Einsatz, durch den auch Ende Juni im Dietenbachwald weitere illegale Baumfällungen verhindert wurden. Wir bedauern gleichzeitig, dass sobald der Rodungsbeschluss der Stadt für den Dietenbachwald vorliegt, sich die Polizei nicht mehr für den Schutz der Bäume einsetzt.
Wir fordern von der Stadt Freiburg, dass sie alles dahinter setzt, um ernsthaft nachzuprüfen, wie der neue Stadtteil gebaut werden kann, ohne den Wald zu zerstören!
Ebenso fordern wir die Stadt auf, die WaldeigentümerInnen MIT dem Wert der Bäume entlohnt und selbst in die Verantwortung zu stehen, denn die Stadt plant und muss den neuen Stadtteil mit der Fällung von 3.500 Bäumen verantworten.
JEDER WALD ist so wichtig, dass bei der Planung alles versucht werden sollte, so wenig wie möglich oder am besten gar nichts zu zerstören! Wir Menschen sind abhängig von der Natur, wann begreifen wir das endlich alle?!!!
Was bringt es uns, wenn wir wohnen können, wenn wir durch Abholzen von immer mehr Wäldern unser Mikroklima so stark verschlechtern, dass wir keine Abkühlung und nicht mehr genug Grund- und Trinkwasser haben?!
Wir Alle brauchen diesen und jeden Wald, den es noch gibt!!!
Dieti bleibt !!!!!!
Artikel zur Aktion im SWR (von Maya Rollberg):
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/symbolisches-baum-faellen-extinction-rebellion-freiburg-100.html
Video der symbolischen Baumfällung
