95 Klimathesen

Geschrieben von XRFreiburg am 31.10.2024

31.10.2024 Es ist Halloween… äh… nein… ...es ist der 507. Jahrestag der Reformation.

Martin Luther soll an diesem Abend 1517 seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg genagelt haben (nachdem ihm die geistlichen Würdenträger nicht auf seine Briefe geantwortet hatten), um einen akademischen Diskurs zum Ablasshandel anzustoßen.

Würde Luther heute leben, vermutlich hätte er den Welt-Klima-Report 2024 in seiner Dringlichkeit als Aufruf zum Handeln erkannt und 95 Klimathesen an die … sagen wir mal … Rathaustür genagelt.

Wir übernehmen das mal für ihn.

Mit freundlichen Grüßen in Gedenken an Martin Luther

Extinction Rebellion Freiburg

KLIMA-Reformationstag 2024 mit XR Freiburg

An die Stadt Freiburg und darüber hinaus...

Die Klimakrise ist keine Glaubensfrage. Dagegen hilft auch kein Ablasshandel. Auch nicht beten und hoffen, nicht einmal ignorieren. Uns erwartet kein postmortales Fegefeuer, sondern eine ganz reale Klimahölle zu Lebzeiten.

Zur Bewahrung der Schöpfung ist es höchste Zeit für aktuelle globale und kommunale Klimathesen. Zeit zu handeln!

i.A. Martin Luther

95 KLiMATHESEN

Am Reformationstag 2024

ZUR ALLGEMEINEN GLOBALEN LAGE: DER AKTUELLE WELT- KLIMA-REPORT 2024 IST RAUS. WIR ZITIEREN EINIGE DER MARKANTESTEN AUSSAGEN (THESE 1-14).

  1. SEIT EINEM HALBEN JAHRHUNDERT WURDE DIE ERDERWÄRMUNG KORREKT VORHERGESAGT, SOGAR BEVOR SIE GEMESSEN WURDE.
  2. DIE EMISSIONEN AUS DEM VERBRENNEN FOSSILER BRENNSTOFFE HABEN 2023 DEN HÖCHSTEN STAND ALLER ZEITEN ERREICHT.
  3. WIR BEFINDEN UNS JETZT MITTEN IN EINEM ABRUPTEN KLIMAUMSTURZ, DER DAS LEBEN AUF DER ERDE IN EINEM AUSMAẞ BEDROHT, WIE ES DIE MENSCHHEIT NOCH NIE ERLEBT HAT.
  4. DIES IST OHNE ZWEIFEL EIN WELTWEITER NOTFALL.
  5. EIN GROẞTEIL DER LEBENSGRUNDLAGEN IST GEFÄHRDET.
  6. VON 35 SOGENANNTEN „PLANETAREN LEBENSZEICHEN“ HABEN 25 IHREN NEGATIVEN REKORD ERREICHT.
  7. DIE MEERE HABEN NOCH NIE SO VIEL WÄRMEENERGIE GESPEICHERT UND HATTEN NOCH NIE EINEN SO HOHEN SÄUREGEHALT.
  8. DER WELTWEITE VERLUST DURCH WALDBRÄNDE LAG MIT 9 MILLIONEN HEKTAR 2023 AUF REKORDNIVEAU.
  9. DER BESTAND AN NUTZTIER-WIEDERKÄUERN (RINDER, SCHAFE, ZIEGEN), DIE DAS TREIBHAUSGAS METHAN AUSSTOẞEN, WAR NIE HÖHER ALS 2023.
  10. DIE DREI HEIẞESTEN TAGE ALLER ZEITEN LAGEN ALLE IM JULI 2024.
  11. DIE AKTUELLE POLITIK HÄLT UNS AUF EINEM KURS IN RICHTUNG EINER ERHITZUNG UM 2,6° BIS 3,1° C BIS 2100.
  12. WIR TRETEN IN EINE KRITISCHE, VÖLLIG NEUE UND UNVORHERSEHBARE PHASE DER KLIMAKRISE EIN.
  13. TROTZ ALL DIESER WARNUNGEN LAUFEN WIR IMMER NOCH IN DIE FALSCHE RICHTUNG.
  14. DIE ZUKUNFT DER MENSCHHEIT HÄNGT VON UNSERER KREATIVITÄT, UNSERER MORAL UND UNSERER BEHARRLICHKEIT AB.
  15. AUCH WENN DIE GRÖẞTEN EMITTENTEN CHINA, USA UND INDIEN SIND, HEIẞT DAS NICHT, DASS WIR UNS IN DEUTSCHLAND AUS DER VERANTWORTUNG STEHLEN KÖNNEN.
  16. KLIMASCHUTZ UND KLIMAANPASSUNG FINDEN KOMMUNAL STATT, 60% DER EINSPARUNGEN KÖNNTEN AUF KOMMUNALER EBENE UMGESETZT WERDEN.
  17. KLIMASCHUTZ IST BISHER KEINE „KOMMUNALE PFLICHTAUFGABE“; DAS MUSS SICH DRINGEND ÄNDERN!
  18. DAFÜR BRAUCHT ES EINE ÄNDERUNG DES GRUNDGESETZES.
  19. KOMMUNEN SOLLTEN SICH GEMEINSAM FÜR DIESE ÄNDERUNG STARK MACHEN.
  20. ERST DANN WERDEN SIE AUSREICHEND FINANZIELLE UND PERSONELLE MITTEL ZUR VERFÜGUNG HABEN, UM KLIMASCHUTZ UND KLIMAANPASSUNGSMAẞNAHMEN ANGEMESSEN UMSETZEN ZU KÖNNEN.
  21. DIE STADT FREIBURG WIRD UNTER DEN JETZIGEN BEDINGUNGEN TROTZ ALLER BEMÜHUNGEN, DIE FÜR 2035 ANGESTREBTE KLIMANEUTRALITÄT NICHT ERREICHEN.
  22. DIE WISSENSCHAFT BERECHNET FÜR FREIBURG EINE TEMPERATURERHÖHUNG BIS 2100 UM DIE 4°C.
  23. WAS DAS BEDEUTET, WIRD NICHT AUSREICHEND AN DIE BEVÖLKERUNG KOMMUNIZIERT.
  24. ANGESICHTS DER DROHENDEN KRISE WIRD ZU VIEL RÜCKSICHT AUF INTERESSEN EINZELNER GRUPPEN GENOMMEN.
  25. DIE STADT FREIBURG HAT KEINEN KLIMANOTSTAND AUSGERUFEN, OBWOHL WIR UNS MITTENDRIN BEFINDEN.
  26. KONFLIKTTHEMEN DER KLIMAPOLITIK WERDEN NICHT AUSREICHEND PROAKTIV MODERIERT.
  27. KLIMASCHUTZ MUSS SOZIAL GERECHT GESTALTET WERDEN.
  28. AUF DIE KOMMENDEN STARKREGENEREIGNISSE IST DIE STADT FREIBURG NICHT AUSREICHEND VORBEREITET.
  29. AUF DIE EXTREMEN HITZETAGE EBENSO WENIG.
  30. DIE ENERGIEPOLITIK DER BADENOVA IST NICHT KLIMANEUTRAL.
  31. AUCH WENN BADENOVA DAS BEHAUPTET.
  32. DIE BEENDIGUNG DER MITGLIEDSCHAFT BEIM LOBBYVERBAND „ZUKUNFT GAS“ IST EIN SCHRITT IN DIE RICHTIGE RICHTUNG.
  33. ABER BADENOVA MUSS AUFHÖREN, ERDGASANSCHLÜSSE FÜR PRIVATHAUSHALTE AUF IHRER WEBSITE ZU BEWERBEN!
  34. BADENOVAS STROMMIX IST TROTZ ZUKAUF VON ZERTIFIKATEN NICHT NACHHALTIG.
  35. SAUBERES GAS IST EINE DRECKIGE LÜGE.
  36. WER GASANSCHLÜSSE BEWIRBT, MUSS DARÜBER AUFKLÄREN, DASS DAS DIE NUTZER *INNEN ZUKÜNFTIG TEUER ZU STEHEN KOMMT.
  37. DIE BADENOVA MUSS KLAR KOMMUNIZIEREN, WANN DIE BESTEHENDEN GASNETZE STILLGELEGT WERDEN.
  38. DIE WASSERSTOFFTECHNOLOGIE WIRD FÜR PRIVATHAUSHALTE AUCH ZUKÜNFTIG NICHT ZUR VERFÜGUNG STEHEN.
  39. MARTIN HORN ALS AUFSICHTSRATSVORSITZENDER DER BADENOVA AG & CO. KG MUSS MEHR DRUCK BEIM UMBAU DES KONZERNS MACHEN.
  40. DAS VERBOT FOSSILER BRENNSTOFFE AB 2045 KOMMT VIEL ZU SPÄT.
  41. DIE QUOTE VON PV-ANLAGEN AUF FREIBURGS DÄCHERN MUSS MASSIV ERHÖHT WERDEN.
  42. DER AUSBAU DER WINDENERGIE BRAUCHT MASSIVE UNTERSTÜTZUNG VOR ORT.
  43. BUND, LAND UND KOMMUNEN MÜSSEN BEIM KLIMASCHUTZ BESSER ZUSAMMENARBEITEN.
  44. FLÄCHENVERSIEGELUNG WIRD NICHT AUSREICHEND EINHALT GEBOTEN.
  45. PRO TAG WERDEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 7,9 HEKTAR (= CA. 11 FUẞBALLFELDER) VERSIEGELT, AUCH IN UND UM FREIBURG HERUM WIRD WEITER IN GROẞEM UMFANG GEBAUT UND VERSIEGELT.
  46. WÄLDER UND BÄUME IN UND RUND UM FREIBURG WERDEN NICHT AUSREICHEND GESCHÜTZT.
  47. DAS LANGMATTENWÄLDCHEN IN DIETENBACH IST NUR EIN BEISPIEL.
  48. DER HANDEL MIT AUSGLEICHSFLÄCHEN IST MODERNER ABLASSHANDEL.
  49. BIS NEU GEPFLANZTE WÄLDER CO2 BINDEN, VERGEHEN VIELE JAHRZEHNTE.
  50. DIE RODUNG DES LANGMATTENWÄLDCHENS IST MIT DEM FREIBURGER ZIEL DER KLIMANEUTRALITÄT BIS 2035 NICHT VEREINBAR.
  51. INNERSTÄDTISCH MUSS IM GROẞEN STIL FLÄCHE ENTSIEGELT WERDEN.
  52. ZU VIELE SCHUL- UND PAUSENHÖFE SIND ASPHALTIERT.
  53. DIE BEGRÜNUNG DER STADT FÜR MEHR KLIMARESILIENZ GEHT ZU LANGSAM.
  54. STADTBÄUME WERDEN ES ZUKÜNFTIG SCHWERER HABEN ZU GEDEIHEN.
  55. KLIMAZIELE MÜSSEN BEI ÖFFENTLICHEN AUSSCHREIBUNGEN UND ARCHITEKTONISCHEN WETTBEWERBEN FESTGESCHRIEBEN WERDEN.
  56. DIE ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG IN GEGENDEN MIT EINKOMMENSSCHWACHEN MENSCHEN MUSS MASSIVER GEFÖRDERT WERDEN.
  57. BALKONSOLARANLAGEN FÜR MENSCHEN MIT WOHNGELDBERECHTIGUNG SOLLTEN VOLL SUBVENTIONIERT WERDEN.
  58. DER STADTTEIL DIETENBACH WIRD NIE KLIMANEUTRAL SEIN.
  59. FÜR DEN NEUEN STADTTEIL DIETENBACH WIRD KOSTBARES ACKERLAND AUF EINER FLÄCHE, DIE DOPPELT SO GROẞ IST WIE DAS RIESELFELD, MIT EINER 2,5 METER HOHEN SCHICHT AUFGEKIEST!
  60. DER ELEKTROLYSEUR VON DIETENBACH WIRD IN DEN ERSTEN 20 JAHREN KEINEN GRÜNEN WASSERSTOFF PRODUZIEREN.
  61. :DIE VERKEHRSPOLITIK IN FREIBURG IST NICHT MUTIG GENUG!
  62. DIE STADT NIMMT ZU VIEL RÜCKSICHT AUF DAS AUTO UND SEINE INTERESSENVERTRETUNGEN UND VERNACHLÄSSIGT DAMIT DIE INTERESSEN VULNERABLER GRUPPEN, WIE KINDER, ALTE UND SOZIAL BENACHTEILIGTE MENSCHEN, TIERE UND PFLANZEN IM STADTGEBIET.
  63. PARKPLÄTZE MÜSSEN IN VIEL GRÖẞEREM MAẞSTAB REDUZIERT WERDEN.
  64. PARKGEBÜHREN SOLLTEN NACH DEM FLÄCHENVERBRAUCH DER FAHRZEUGE GESTAFFELT WERDEN.
  65. VIEL MEHR STRAẞEN MÜSSEN VERKEHRSBERUHIGT WERDEN.
  66. TEMPO 30 IM STADTGEBIET MUSS UMGEHEND UMGESETZT WERDEN, WAS MIT DEN REFORMIERTEN STRAẞENVERKEHRSREGELN JETZT ENDLICH MÖGLICH IST.
  67. DER AUSBAU DES FAHRRADNETZES ZULASTEN DER AUTOSTRAẞEN MUSS MASSIV VORANGETRIEBEN WERDEN.
  68. AMPELSCHALTUNGEN SOLLTEN SICH AN FAHRRADFAHRENDEN ORIENTIEREN.
  69. AUTOFAHRER*INNEN MÜSSEN MEHR BELASTUNGEN ZUGEMUTET WERDEN.
  70. AUCH 200€ ANWOHNER*INNENPARKGEBÜHR IST NOCH ZU NIEDRIG.
  71. DIE STADT SOLLTE SICH AUF LANDESEBENE WEITERHIN FÜR EINE SOZIALSTAFFELUNG DER PARKGEBÜHREN VON ANWOHNER*INNEN STARK MACHEN.
  72. DER ÖPNV INS UMLAND MUSS ATTRAKTIVER WERDEN.
  73. DAS SOZIALTICKET MUSS AUSGEWEITET WERDEN.
  74. MOBILITÄT DARF KEIN PRIVILEG DER BESSER SITUIERTEN SEIN!
  75. HOBBY- UND PRIVATFLÜGE VOM FREIBURGER FLUGHAFEN SOLLTEN EINGESTELLT WERDEN.
  76. DER FLUGHAFEN FREIBURG WÄRE AUCH EINE ZU ENTSIEGELNDE FLÄCHE VON BETRÄCHTLICHER GRÖẞE.
  77. MAN HÄTTE DORT EIN NEUBAUGEBIET ANSIEDELN KÖNNEN, OHNE VORHERIGE WALDRODUNG...
  78. DIE VERKEHRSPOLITIK DER STADT FREIBURG STAMMT TEILWEISE AUS DEN 60ER JAHREN, STICHWORT STADTTUNNEL.
  79. DER WEITERHIN GEPLANTE STADTTUNNEL WIRD FÜR MEHR VERKEHR SORGEN.
  80. DIE KLIMABILANZ DES STADTTUNNELS IST DESASTRÖS.
  81. VON DEN BAUKOSTEN GANZ ZU SCHWEIGEN.
  82. DIE BAUZEIT DES TUNNELS WIRD EIN STÄDTISCHER ALPTRAUM ÜBER JAHRZEHNTE.
  83. SIEHE STUTTGART 21.
  84. ZUR ANVISIERTEN FERTIGSTELLUNG 2040 (!) WERDEN UNS DIE WETTEREXTREME BEREITS ZU GANZ ANDEREN MAẞNAHMEN ZWINGEN.
  85. DIE BILDER VON BÄUMEN UND PARKANLAGEN, MIT DENEN EIN „DREISAMBOULEVARD“ BEWORBEN WIRD, SIND VÖLLIG ILLUSORISCH.
  86. STATT GELD IN DIE WEITERE PLANUNG DES TUNNELS ZU PUMPEN, SOLLTEN BESSER KLIMAANPASSUNGSMAẞNAHMEN FINANZIERT WERDEN.
  87. MIT DEM AUS FÜR DEN STADTTUNNEL KÖNNTEN WIR UNS IN FREIBURG AUCH DIE ZWEIGSTELLE DER AUTOBAHN GMBH SPAREN.
  88. DAS PERSONAL VON DORT WIRD DRINGEND IN ANDEREN BEREICHEN BENÖTIGT.
  89. IN STÄDTISCHEN KANTINEN, MENSEN UND SCHULKÜCHEN SOLLTE AUSSCHLIEẞLICH VEGETARISCHES ESSEN ANGEBOTEN WERDEN.
  90. LICHTVERSCHMUTZUNG TRÄGT AUCH IN FREIBURG MAẞGEBLICH ZUM ARTENSTERBEN BEI. 50 PROZENT DER IN DEUTSCHLAND LEBENDEN INSEKTEN SIND NACHTAKTIV.
  91. KOMMUNEN HABEN ES SELBST IN DER HAND, LICHTER ABZUSCHALTEN ODER LICHT INSEKTENVERTRÄGLICH ZU GESTALTEN.
  92. DIESE THESEN ERHEBEN KEINEN ANSPRUCH AUF VOLLSTÄNDIGKEIT.
  93. ANSTATT KLIMAAKTIVIST*INNEN ZU KRIMINALISIEREN, SOLLTE MAN IHNEN DANKEN.
  94. KLIMASCHUTZ UND KLIMAANPASSUNGSMAẞNAHMEN KOSTEN GELD. DOCH NICHTS KOMMT DIE KOMMUNEN TEURER, ALS NICHT ODER ZU LANGSAM ZU HANDELN.
  95. AUCH WENN IN EINER KOMMUNE VIELE DRINGENDE THEMEN ANSTEHEN, SO IST DIE KLIMAKRISE DENNOCH ALLEN ANDEREN KRISEN ÜBERGEORDNET.

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