Warum adressieren wir die Deutsche Bank?
Deutsche Bank ist eine der einflussreichsten Banken der Welt und hat weltweit 27 Millionen Kund:innen. Hinter viel Greenwashing verbirgt sich ein gut getarntes und komplexes Netz an schädlichen Partnerschaften und Investitionen. Darauf wollen wir mit dieser Kampagne aufmerksam machen und den Druck auf das Unternehmen erhöhen.
Wie schlimm ist es?
Die Deutsche Bank investiert durch ihre Tochtergesellschaft DWS 17,6 Milliarden US-Dollar (Stand Januar 2023) in Aktien und Anleihen von Unternehmen, die den Abbau von Kohle, Erdgas und Öl ausweiten wollen - mehr als jeder andere deutsche Vermögensverwalter. Mit diesem Geld finanziert die DWS den Ausstoß von rund 49 Millionen Tonnen CO2 jährlich - das ist mehr als die Lufthansa. Und das obwohl die Deutsche Bank Teil der Net Zero Banking Alliance ist. Greenwashing von Feinsten! (1)
Die Deutsche Bank hat seit 2013 Projekte und Firmen mit hohem illegalen Abholzungsrisiko mit fast 272 Millionen US-Dollar finanziert - die größte Investition einer deutschen Bank (2). Sie investiert auch in den weltführenden Fleischproduzenten JBS, welcher in Brasilien die illegale Abholzung des Amazonas vorantreibt, um die Massentierhaltung von Rindern zu ermöglichen.
Die Deutsche Bank rühmt sich als internationales Unternehmen und verbreitet dementsprechend neokoloniale und kapitalistische Strukturen. Sie unterstützt die Vertreibung von indigenen Menschen in aller Welt. Zum Beispiel kaufte die Bank im Jahr 2018 Anleihen im Wert von 8,7 Milliarden Dollar von TransCanada Pipelines Ltd. Diese plant den Bau einer neuen Gaspipeline durch geschützte Gebiete des Wet'suwet'en-Territoriums, wodurch die dort lebenden indigenen Menschen vertrieben werden (3).
Auch zur Rüstungsindustrie zieht Deutsche Bank keine ethische Grenze. Sie investiert mit der DWS in Unternehmen, die in den Verkauf von Waffen an Hochrisikoländer involviert sind. Mit dem Geld werden Waffen entwickelt und an Länder wie zum Beispiel Saudi-Arabien verkauft, die den Krieg und die humanitäre Krise im Jemen anheizen (4).
Deutsche Bank und DWS - die Greenwashing Profis
All diese Investitionen werden aktiv vor Kund:innen versteckt. Durch falsche Versprechen und Ziele und scheinbar nachhaltigen Initiativen lenken sie von ihren schädlichen Geschäften ab. Doch Greenwashing ist kein Kavaliersdelikt, sondern handfester Betrug. Das ist spätestens klar, seitdem Ende Mai 2022 die Staatsanwaltschaft, die Finanzaufsicht und das Bundeskriminalamt die Firmensitze der Deutschen Bank und deren Fondstochter DWS im Frankfurter Bankenviertel durchsuchten. Der Vorwurf: falsche Angaben bei nachhaltigen Finanzprodukten. Öffentlich weist die DWS die Anschuldigungen von sich, rührt weiter die Werbetrommel für nachhaltige Geldanlagen und bekennt sich imagewirksam zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens (wobei sie in der Realität auf dem Kurs zu 2,6 Grad sind).
Wie Greenpeace sagt: „Deutschlands größte Fondsgesellschaft DWS (Deutsche Bank) finanziert trotz Bekenntnis zum Pariser 1,5-Grad-Ziel den Klimacrash.“ -mehr lesen
Was können wir tun?
Die Deutsche Bank wird nicht freiwillig schnell und umfangreich genug aus diesen profitablen Geschäften aussteigen. Sie wird auch nicht einfach den Fluss des Blutgelds stoppen, welches sie aus ihren dubiosen Investitionen in menschenrechtsverletzende Unternehmen erhält.
Es gibt zwei Wege Druck auf Banken auszuüben: Sie können von der Europäischen Zentralbank (EZB) und Regierungen reguliert werden, und sie müssen als marktorientierte Unternehmen auf ihre Kundschaft reagieren.
Andere Gruppen wie 350, Greenpeace und Urgewald haben diese Themen auch schon adressiert und Forderungen an das Unternehmen und der Politik formuliert. Wir wollen längerfristig den Druck auf die Deutsche Bank erhöhen, und ihnen erschweren, weiterhin so unverschämt Greenwashing zu betreiben, während sie gleichzeitig so destruktiv agieren.
Bank wechseln - wie geht das?
Wenn du ein Konto bei der Deutschen Bank oder einer ihrer Tochterbanken Postbank oder Norisbank besitzt, rufen wir dich dringend auf: Mach Schluss mit Deutsche Bank!
Schritt 1: Eröffne ein neues Konto bei einer nachhaltigen Bank. Beispiele dafür sind:
- GLS Bank
- Triodos Bank
- Ethikbank
- TomorrowApp
Auf dieser Seite von Fairfinance findest du noch mehr Informationen zu Alternativen: https://www.fairfinanceguide.de/
Schritt 2: Nun kommt einiges an Arbeit auf dich zu, denn du musst z. B. Daueraufträge bei der neuen Bank eintragen.
Aber: Seit 2016 sind Banken gesetzlich verpflichtet, dich beim Wechsel unterstützen. Banken bieten eine digitale Wechselhilfe an. Der Wechselservice analysiert die Lastschriften, Daueraufträge und Geldeingänge auf dem alten Konto und du kannst entscheiden, wer alles über die neue Kontoverbindung informiert wird. Die Unterschrift gibst du digital und der Wechselservice schickt die Briefe an die Zahlungspartner. Du kannst außerdem festlegen, ab wann du das neue Girokonto für Zahlungen nutzen willst.
Schritt 3 : Wenn du Schritt 1 und 2 durchgeführt hast, kannst du dein altes Konto schließen.
Hier findest du ein Formular, dass du ausfüllen und an deine alte Bank schicken musst. Am besten machst du der Deutschen Bank klar, warum du dein Konto schließt. Du kannst dem Formular einen Brief beigeben, bei einer Filiale vorsprechen, oder – noch besser: Du erstellst ein Video oder Foto mit einem kurzen Text und postest es auf den sozialen Medien. Tagge die Deutsche Bank @deutschebank auf Instagram und @DeutscheBank auf X (ehemals Twitter) und nutze auch den hashtag #MachSchlussMitDeutscheBank
Tipp: Bei Zahlungspartnern wie Amazon, Ebay oder auch PayPal müssen Kund*innen die Bankverbindung eigenständig im Kundenprofil ändern. Die Bank kann die Kontoinhaber*innen lediglich darauf hinweisen, dass hier Handlungsbedarf seitens der Kund*innen besteht.
Schritt 4: Folge der Kampagne!
Folge unsere weitere Inhalten und Aktionen zu der Kampagne auf Instagram: @xrdeutschland und @deutschebankpositiveimpact
Mach bei der Kampagne mit!
Wenn du Flyer über die Deutsche Bank verteilen möchtest, die die Wahrheit über einige ihrer schädlichen Geschäfte zeigen, kannst du sie hier herunterladen:
Deutsche Bank unterstützt fossile Energie
Deutsche Bank unterstützt Waffen
Deutsche Bank unterstützt neokolionalistischen Extraktivismus
Quellen:
(1) www.greenpeace.de/klimaschutz/finanzwende/deutsche-bank-tochter-dws-greenwashing-betrug
(2) www.welt.de/wirtschaft/article242367355/Rodungen-Die-Deutsche-Bank-und-der-Regenwald.html
(3) www.350.org/de/deutsche-bank-stop-funding-fossil-fuels/
(4) www.facing-finance.org/files/2022/05/Facing_Finance_Dirty_Profits_9.pdf
Hier kannst du mehr zum Thema erfahren
Andere Gruppen wie 350, Greenpeace und Urgewald haben diese Themen auch schon adressiert und Forderungen an das Unternehmen und der Politik formuliert.
350grad: https://350.org/de/kein-geld-fuer-fossile/
Greenpeace: https://www.greenpeace.de/klimaschutz/finanzwende/deutsche-bank-tochter-dws-greenwashing-betrug
Urgewald: https://www.urgewald.org/five-years-lost
https://www.welt.de/wirtschaft/article242367355/Rodungen-Die-Deutsche-Bank-und-der-Regenwald.html
https://www.bankingonclimatechaos.org/wp-content/uploads/2021/10/Banking-on-Climate-Chaos-2021.pdf