1. Transeuropäischer Pyjama-Party-Flashmob für mehr Nachtzüge
Nachtzüge sind eine vielfach klimafreundlichere Alternative gegenüber Flüge und PKWs wie E-Autos innerhalb Deutschland und Europa. Nach Berechnungen von Back-on-track können mit Nachtzügen und der Streichung von Kurzstrecken-Flügen (um die 1000km) 3% der CO2 Emissionen in der EU vermieden werden.
Deshalb rief die NGO Back-on-Track zum 25.10.2024 zu einen transeuropäischen Pyjama-Party-Flashmob 20:30 CET/MESZ für mehr Nachtzüge statt Flüge auf. Dies sprach sich auch in Stuttgart herum, dazu kamen Menschen aus verschiedenen Gruppen wie LG Stgt & Tübingen, Robin Wood, XR Stuttgart und weitere. Gemeinsam haben wir unsere Forderungen in ein Video gerufen.
In 11 Städten tanzten Menschen im Pyjama an Hauptbahnhöfen in Europa: Barcelona, Berlin, Kopenhagen, Erfurt, Gijon, Lissabon, London, Southampton, Nantes, Stuttgart und Zürich und sind damit dem Aufruf:
https://back-on-track.eu/de/25-10-pyjama-party-silent-disco/ gefolgt.
Ab 20:30 Uhr MESZ gab es ein Musik-Livestream (YT recording audio-only) von einer DJane zum Tanzen auf die selbe Musik und Video-Livestream mit einer Moderatorin und Live-Einblendungen aus verschiedenen Bahnhöfen.
In Stuttgart griff die Stuttgarter Zeitung die Aktion noch am selben Abend auf:
„Nachtzug statt Nachtflug“ Pyjama - Flashmob demonstriert in Stuttgart für mehr Nachtzüge - 25.10.2024 ebenso Stuttgarter Nachrichten
Nachtzug statt Nachtflug - Protest im Pyjama - RegioTV 28.10.2024
International silent disco demands European night train network - STAY GROUNDED 29.10.2024
Zum Hintergrund:
Nach einigen Ausbauplänen des Nachtzugangebots in Europa scheint die Finanzierung für den Neubau von Nachtzügen wieder gestrichen zu werden, zählt Nachtzug-Vielfahrer Sebastian Wilken - der nur mit der Bahn reist - mit einigen Beispielen in seinen Newsletter 43 auf: https://zugpost.org/newsletter-43/. Zitiert wird er auch im dw.com Artikel von 17.10.2024: "Wir müssen einen substantiellen Teil der Flüge auf die Schiene verlagern", sagt Jacob Rohm, Referent für klimaneutrale Mobilität bei der Umwelt-, Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisation Germanwatch.
Der letzte Nachtzug von Zürich nach Amsterdam fuhr nur bis 2016 über Stuttgart, zuletzt hielt er wegen Baustellenumleitung in den Sommerferien 2024 wieder in Stuttgart, aber sonst fährt leider kein Nachtzug mehr über Stuttgart nach Norden. Schaut mensch die folgende Grafik an mit den Vergleich zum Flugangebot, kommt direkt die Frage auf, wieso nicht mehr Nachtzüge über Zürich und Stuttgart nach Berlin und Amsterdam bestellt werden? Zudem sind die Nachtzüge oft ausgebucht und selbst ein Liegeplatz ist schnell zu teuer. Dass die Gäubahn von Zürich nach Stuttgart mit der Stilllegung von 3km Gleise am Kopfbahnhof Stuttgart bald gekappt wird, stößt auch auf großes Unverständnis und würde ein Angebot von Nachtzug-Verbindungen von und nach Süden verunmöglichen. Es gibt zwar Züge in der Nacht wie eine IC-Direktverbindung von Stuttgart nach Wien, aber dieser neue IC2 hat nur Sitzplätze die zum Schlafen überhaupt nicht ideal sind, den ganzen ersten Tag nach der Fahrt fühlt mensch sich dann natürlich erschöpft.
Zu den Hintergründen gibt es außerdem eine Doku von der NZZ aus 2024: