Vergangene Aktionen
Cycling Rebellion: Sinnlose Sanddüne
Der Frankenschnellweg ist eindeutig die Lieblingsstrecke unserer monatlichen Cycling Rebellions. Auch am 6. September 2024 war er die erste Station unserer Fahrraddemo zum Thema „Sand und Grasnelken“. Mit dabei: der Bund Naturschutz Nürnberg (BN). Die Planung sieht an der Ausbaustrecke 6850 Quadratmeter Sandfläche als Ausgleichsmaßnahme vor. Sie soll zwei gefährdeten Insektenarten dienen: der Blauflügeligen Ödlandschrecke und der Blauflügeligen Sandschrecke. Die künstliche Düne darf nicht betreten werden, sie soll zwischen dem Bahndamm und dem vielspurigen Frankenschnellweg angelegt werden. Ein schöner Plan, doch BN-Geschäftsführer Wolfgang Dötsch erläuterte den rund 50 Teilnehmenden, dass Flächen entlang von Straßen als Lebensraum für Insektenpopulationen ungeeignet sind. Denn die Insekten finden reihenweise den Tod durch Kollisionen. Dementsprechend finden sich an Straßenrändern auch kaum Insekten.
Nach einem Stopp in der Nürnberger Altstadt erreichten wir am Ende das Sandbiotop an der Neuwieder Straße in Ziegelstein. Hier erläuterte BN-Biologin Viola Gburek, dass es durch die Ortsgruppe Ziegelstein betreut und einmal pro Jahr durch Sensenmahd gepflegt wird. Wolfgang Dötsch stellte noch die Sand-Grasnelke und die Heide-Nelke vor, speziell auf solch offene sandige Flächen angewiesene Arten, und berichtete von der erfolgreichen Verhinderung der Flughafen-Ostanbindung und der damit verbundenen Rettung dieses Biotops.
Mahnwache für einen von uns
Wieder ist ein Klimaaktivist vom Nürnberger Amtsgericht verurteilt worden. Weil er im August 2022 mit vielen anderen die Straße am Hauptbahnhof blockiert hat, um ein "Umsteuern jetzt!" zu fordern, bekam Wolfgang Ziegler wegen gemeinschaftlicher Nötigung eine Geldstrafe über 30 Tagessätze zu 30 Euro. Das ist die bisher niedrigste Strafe eines Amtsgerichts zu dieser Blockade, von Prozess-Einstellungen und Jugendstrafen abgesehen. Ein Achtungserfolg: ja - ein Freispruch: nein! Wir haben vor der Verhandlung bei einer Mahnwache wieder einmal klargemacht, was wir von diesem Vorgehen der Justiz halten.
Denn das Bundesverfassungsgericht hat 2021 festgestellt hat, dass unzureichende Klimaschutz- und Verkehrspolitik Freiheits- und Grundrechte von morgen beeinträchtigt. Trotzdem verfolgt die Justiz Klimaaktivist*innen auch in Nürnberg unbeirrt. Immerhin wurde zum ersten Mal auf die massiven Sicherheitskontrollen vor dem Sitzungssaal verzichtet, die derlei Verfahren in die Nähe von Terroristen-Prozessen rücken.
Cycling Rebellion: Stoppt "Fossilen Wahn"!
Dem Märchen vom sauberen Gas und grünen Wasserstoff haben wir die Cycling Rebellion am 7.Juni 2024 gewidmet: Denn wir halten es für ein Unding, dass unsere regionalen Energieversorger N-Ergie und infra fürth Mitgliedsbeiträge an die Erdgas- und Wasserstoff-Lobby zahlen, die den zynischen Namen „Zukunft Gas“ trägt. Weil Gas und Wasserstoff keine Zukunft haben dürfen, hatte diese Cycling Rebellion das Motto „Fossiler Wahn“. Vom Startpunkt am Opernhaus ging es über den N-Ergie-Standort am Plärrer Richtung Rothenburger Straße, auf dem Frankenschnellweg bis zur Jansenrücke, zur infra fürth und dann zur Endstation der Tour am Grünen Markt in Fürth.
Dieses Ziel hat uns auf die Straße gebracht: Wir dürfen unseren Energie-Hunger nicht durch fossiles Erdgas oder eine Umstellung auf absolut ineffizienten Wasserstoff stillen.
Adieu, biologische Vielfalt
Trauermusik, Trommelschläge, Ansprachen an die Trauergemeinde: Unsere Aktion am UN-Tag der Biodiversität, dem 22. Mai 2024, in der Nürnberger Fußgängerzone hat viel Aufsehen erregt. Auf weißen Grabsteinen standen die Namen ausgestorbener Pflanzen- und Tierarten und wiesen auf die stille Katastrophe hin, die sich vor unseren Augen abspielt: Nach Schätzungen des Weltbiodiversitätsrates steht etwa eine Million Arten kurz vor dem Aussterben. Etwa 25 Prozent der Tier- und Pflanzenarten sind gefährdet. Das Artensterben geht bis zu einhundertmal schneller voran als in den letzten zehn Millionen Jahren. Unsere Forderung: "Notstand Artensterben ausrufen!"
Ungehorsam auf dem Frankenschnellweg
Wieder war der Frankenschnellweg, das größte verkehrspolitische Steinzeit-Projekt dieser Stadt, Ort eines lauten und unübersehbaren Swarmings am 18. Mai 2024. Über 50 Aktivisti zogen nach einer Mahnwache von XR mit Bannern und Sprechchören mehrere Male auf die Fahrbahn an der Kreuzung Rothenburger Straße, anschließend übernahm die Letzte Generation mit einer "ungehorsamen Versammlung". Die Polizei trug alle von der Straße.
Für Empörung sorgte vor allem der Umgang mit einer Teilnehmerin, die von der Polizei daran gehindert wurde, nach Hause zu radeln. Mit zerschrammtem Gesicht und auf dem Rücken gefesselten Händen wurde sie stattdessen ins Präsidium gebracht.
Geburtstagstour für die Stadt-Umland-Bahn
Wir haben am 3.Mai 2024 Geburtstag gefeiert-und das mit rund 150 Menschen! Seit genau einem Jahr steigen wir nämlich jeden ersten Freitag im Monat auf die Räder und zeigen bei unserer Cycling Rebellion für den Klimaschutz Flagge. Das einjährige Jubiläum haben wir dem Einsatz für die Stadt-Umland-Bahn (StUB) von Nürnberg über Erlangen nach Herzogenaurach gewidmet, für die wir gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub, dem Verkehrsclub Deutschland und dem Bund Naturschutz Nürnberg zur Tram-Endhaltestelle Am Wegfeld unterwegs waren. Genau hier soll künftig die direkte Weiterfahrt mit der StUB nach Erlangen möglich sein - vorausgesetzt, der Erlanger Bürgerbescheid am 9. Juni 2024 geht gut aus.
Unsere Route führte - wieder einmal – über den Frankenschnellweg, dessen Ausbau ein sündteures Beispiel für eine rückwärtsgewandte Verkehrspolitik ist. Auch aus Erlangen und Fürth kamen StUB-Unterstützer*innen, die in einer Sternfahrt dazustießen. Bei der Jubiläumskundgebung am Ziel haben wir dann angestoßen auf die Cycling Rebellion, die sich längst zum Erfolg gemausert hat. Wir bleiben dran, denn eines ist klar: Wir brauchen eine echte Verkehrswende, wir brauchen die StUB mit guten Radwegen, aber keine neuen Stadtautobahnen!
"Als gäb's kein Morgen"
Alles ganz normal in der Nürnberger Fußgängerzone: Menschenströme, Einkaufstaschen, Hektik . Doch mitten im Konsumgetümmel sorgten wir am 2. Mai 2024 lautstark dafür, dass die Menschen innehielten. Rund um eine fein gedeckte Tafel tanzten da plötzlich festlich gekleidete Menschen und prosteten sich zu. „Als gäb's kein Morgen“ war unser ironisches Party-Motto; denn am 2. Mai war deutscher Erdüberlastungstag und offenkundigt machen alle weiter so wie bisher.
Erdüberlastungstag – was bedeutet das? Würden alle Menschen auf der Welt so wirtschaften wie Deutschland, wäre am 2. Mai – sogar zwei Tage früher als 2023 - das Budget an nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren Emissionen für das gesamte Jahr aufgebraucht. Unsere Straßenaktion, bei der sich Musik und Tanz mit alarmierenden Klima-Informationen abwechselten, wollte klarmachen, dass es drei Erden bräuchte, würden alle so auf den Putz hauen wie wir in Deutschland. Bereits seit mehr als 50 Jahren übersteigt der jährliche Verbrauch die global nachhaltig verfügbaren Ressourcen.
Fein: Erster veganer Mitbring-Brunch
Ein voller Erfolg und ein Format, das nach Wiederholung schreit: Gut 35 Menschen kamen zu unserem ersten veganen Mitbring-Brunch am 21.4.2024 ins Fürther "Kaffeesurium", und alle hatten etwas Leckeres dabei – egal ob selbst gekocht, gerettet oder gekauft, ob bio oder konventionell. Nur vegan musste es sein, weil das gut fürs Klima ist. Nebenbei informierten wir unsere Gäste über Extinction Rebellion und die nächsten Aktionen unserer Nürnberger Ortsgruppe, die zum Brunchen in der Nachbarstadt eingeladen hatte. Zum Beispiel über den deutschen Erdüberlastungstag am 2.5.2024 oder die nächste Cycling Rebellion am 3.5.2024, unsere allmonatliche Fahrradtour zu wichtigen Themen und Zielen in Nürnberg.
Porträt: Sarah und Achim ganz nah!
Klimaschützen ist kein Verbrechen! Dazu gibt es ein sensibles und berührendes Filmporträt unserer Aktivist*innen Achim und Sarah in drei Teilen. Es lohnt sich absolut, den 90-minütigen Beitrag von MedienPRAXIS Fürth auf YouTube anzusehen! Julia Thomas und Thomas Steigerwald haben die Musikstudentin und den Solar-Ingenieur mit ihrer Kamera lange bei unterschiedlichen Anlässen begleitet und wunderbar herausgearbeitet, was sie antreibt. Klimaschützen ist kein Verbrechen
Umbau statt Abriss für gutes Klima
Unsere 12. Cycling Rebellion am 5. April 2024 unter dem Motto „Umbau statt Abriss“ hat von den Nürnberger Architects4Future profitiert, mit denen wir vier aussagekräftige Stationen ansteuerten: Am Hauptbahnhof stoppten wir am abrissgefährdeten Ergo-Hochhaus, bei dem ein Umbau angeblich nicht wirtschaftlich ist, umrundeten die liebevoll „Südstadt-Freibad“ getaufte 7.000 Quadratmeter große Baulücke des Horten am Aufseßplatz, machten ein Foto vor dem Kaufhof (weil Gebäude, vor denen Touristen keine Selfies machen, Denkmalschutz nicht verdienen?) und kritisierten am Frauentorgraben den AOK-Abriss von 2018, mit dem die Chance zu nachhaltigem Bauen vergeben wurde. Als Lichtblick wurde das Quelle-Areal angesteuert, wo umgebaut wird und der drohende Abriss verhindert werden konnte. Ein spontaner Abstecher auf unsere aktuelle Lieblingsstrecke Frankenschnellweg war dann die dritte Demonstration binnen einer Woche, die gegen den Ausbau protestierte. Auch hier wurde die Verschwendung von Energie und Material kritisiert, die das nicht mehr zeitgemäße Verkehrsprojekt mit sich bringt.
Protest gegen Steinzeit-Projekt
Sofort nachdem der Bayerische Verwaltungsgerichtshof grünes Licht für den Ausbau des Nürnberger Frankenschnellwegs gegeben hatte, waren wir mit zwei spontanen Fahrrad-Demos vor Ort. Am 2. und am 3. April 2024 machten wir mit unseren Aktionen klar, dass wir nicht aufhören werden, gegen das Dinosaurier-Projekt zu kämpfen. Es kann nicht sein, dass weiter Milliarden in aus der Zeit gefallene Autobahnen gesteckt werden.
Radeln gegen fossile Subventionen
Unsere 11. Cycling Rebellion am 1. März 2024 drehte sich um das Thema "fossile Subventionen" und die Rolle der der FDP, die einer DER Hauptverhinderer einer generationengerechten, die Erdüberhitzung beendenden Politik ist. Wir drehten in der Innenstadt unsere Runden und verteilten mit vollen Händen papiernes Subventionsgeld - unser Video erzählt davon.
Geld im Anflug vor der FDP-Zentrale
48 Milliarden für den Klimakollaps? Nicht mit uns! Unsere Ortsgruppe hat die bundesweiten Aktionen gegen eine Politik unterstützt, die der fossilen Lobby das Geld nur so in den Rachen wirft – und damit die Klimakatastrophe mit unseren Steuergeldern weiter anheizt.
Das muss aufhören! Deshalb haben wir am Dienstag, 27. Februar 2024, am Hallplatz bei einer bildstarken Aktion massenhaft Subventionsgeld an die Menschen verteilt. Außerdem regnete es dort Banknoten. Damit sonnenklar wird, dass das Verbrennen von Öl, Gas und Kohle die Zukunft aller Menschen gefährdet.
Hier nur einige Todsünden der Politik: Flugreisen sind von der Kerosinsteuer befreit (8,4 Mrd. Euro im Jahr). Im internationalen Flugverkehr fällt keine Mehrwertsteuer an. Das Dienstwagenprivileg kostet uns ~4,3 Mrd. Euro pro Jahr.
Übrigens: Vor unserer Aktion haben einige von uns massenhaft Geldscheine in Nürnberger Kaufhäusern, Läden und an anderen öffentlichen Orten platziert. Damit die Kundschaft merkt, was mit ihren Steuergeldern passiert.
10. Cycling Rebellion im Gedenken an toten Fahrrad-Aktivisten
Leider zwang uns diesmal eine traurige Nachricht, das Programm der 10. Cycling Rebellion am 2. Februar 2024 zu erweitern: Der bundesweit bekannte Fahrrad-Aktivist Andreas Mandalka, der sich im Netz „Natenom“ nannte, ist auf einer Landstraße bei Paderborn von einem Autofahrer tödlich verletzt worden. Seit Jahren setzte er sich unermüdlich für die Rechte aller Fahrradfahrer*innen ein, er filmte gefährliche Überholmanöver und zeigte sie immer wieder -und oft vergebens - bei der Polizei an. Mit einem bildstarken „Die-in“ mit Fahrrädern am Opernhaus trauerten wir deshalb beim Start der Cycling Rebellion um Andreas Mandalka - und um die vielen anderen verunglückten Radfahrer*innen, die ihr Leben im Straßenverkehr lassen mussten. Die darauf folgende Fahrradtour haben wir ihm gewidmet – denn unsere Vision hätte ihm sicher gefallen: Aus dem Frankenschnellweg wird ein begrünter Radweg!
Die Cycling Rebellion startete am Nürnberger Opernhaus in Richtung Frankenschnellweg. Zusammen mit dem Bund Naturschutz und dem Verein Nürnberger Stadtkanal, der visionäre Ideen für die vielbefahrene Stadtautobahn hat, fuhren wir zum Heizhaus am Quelle-Gelände.
Cycling Rebellion "Rave Edition"
Eine Cycling Rebellion der besonderen Art war unsere winterliche „Rave Edition“ am 5. Januar 2024: Thema war diesmal Regeneration – denn gerade Klima-Aktivist*innen müssen immer wieder ihre Batterien aufladen. Begleitet von fetziger Musik radelten wir vom Opernhaus zum Lorenzer Platz, wo wir unseren beeindruckenden Video-Jahresrückblick 2023 per Beamer zeigten. Das kam gut an und regte viele spannende Gespräche an. Danach ging es zum Sebalder Platz und zum Hauptmarkt, wo sich ebenfalls viele Passant*innen für Klima-Themen interessierten. Eine durchweg gelungene Cycling Rebellion, die garantiert wiederholt wird!
COP28 - "Wollt ihr uns verarschen?"
„COP28 – Wollt ihr uns verarschen?“ war das Motto unserer 8. Cycling Rebellion am 1.12.2023. Eingeladen waren diesmal alle Klima-Gruppen in Nürnberg, denn es ging um nicht weniger als das Weltklima, über das bei der UN-Klimakonferenz (COP28) in Dubai verhandelt wird. Trotz des scheußlichen Wetters drehten wir lautstark unsere Runde vom Opernhaus zum Hauptbahnhof und Plärrer. Dass einige Aktivisti dort passend zum Thema mehrfach die Hosen herunterließen und blankzogen, beschreibt unsere Sicht auf die COP28 absolut treffend. Denn hier sitzt die fossile Lobby am Drücker, die darum kämpft, dass ihr klimaschädliches Geschäftsmodell weiter funktioniert. Der Chef der Abu Dhabi Oil Company ist bekanntlich sogar Vorsitzender der COP28.
Pater Jörg Alt wurde verurteilt
Klima schützen ist kein Verbrechen: Auch als Jesuitenpater Jörg Alt (Foto) am 30.11.2023 vor dem Amtsgericht Nürnberg-Fürth stand, waren wir wieder mit einer Mahnwache vor Ort. Alt hat sich mit anderen am 16.8.2023 vor dem Nürnberger Hauptbahnhof an den Asphalt geklebt, um unter anderem gegen „das rechtswidrige Verhalten von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP)“ zu protestieren. Auch diesmal waren die Sicherheitskontrollen für die Zuschauer*innen im Gericht wieder unerträglich. Jörg Alts berechtigten Protest gegen die „größte Notsituation, in der sich die Menschheit jemals befunden hat“, quittierte der Richter mit 75 Tagessätzen zu je 15 Euro.
Prozess ist geplatzt
Peinliche Pleite für das Nürnberg-Fürther Amtsgericht: Weil das Gericht den fünf angeklagten Aktivist*innen die Anklageschrift erst im Sitzungssaal überreichte, ist die Verhandlung geplatzt und musste auf März 2024 vertagt werden. Mit einer Mahnwache und einer Soli-Kundgebung vor dem Nürnberger Justizpalast zeigten wir uns am 21. November 2023 solidarisch mit ihnen: Die Vorgeschichte: Insgesamt neun Klima-Aktivist*innen hatten im Februar 2022 den Frankenschnellweg blockiert und sich dort am Asphalt festgeklebt. Darunter die fünf hier Angeklagten.
Mahnwache wegen Berufungsverfahren
Vier Aktivist*innen der Letzten Generation haben vor dem Nürnberger Landgericht Berufung eingelegt. Mit einer Mahnwache und einer Soli-Kundgebung zeigten wir uns am 24. Oktober 2023 solidarisch mit ihnen: Im Januar 2023 hatte das Nürnberger Amtsgericht Sarah Kuhn (26), Maja Winkelmann (25), Achim Scheidl (58) und Alexander Bartolf (31) wegen gemeinschaftlicher Nötigung zu je 40 Tagessätzen verurteilt. Insgesamt neun Klima-Aktivist*innen der Letzten Generation hatten den Frankenschnellweg blockiert und sich dort am Asphalt festgeklebt. Die Berufung wurde leider verworfen.
6. Cycling Rebellion
„Klimatatorte“ standen auf der Agenda unserer sechsten Cycling Rebellion mit dem Bündnis KlimaEntscheid Nürnberg, die am 6. Oktober 2023 über die Bühne ging.
Gleich beim Start am Opernhaus markierten wir mit einem eindrucksvollen Die-in die Orte aktueller Klimakatastrophen auf dem Pflaster: Überschwemmungen, Dürren, Hungersnöte oder Wirbelstürme sind bekanntlich Folgen der Erderwärmung – ob im Ahrtal, in Slowenien und Kroatien, ob in Indonesien oder Ostafrika. Die wieder gut besuchte Raddemo steuerte danach das Klimacamp am Lorenzer Platz an, wo eine Woche vor der Bayern-Wahl auf das drängende Thema Klimawandel hingewiesen wurde. Weiter ging es zum Flughafen, einem Hotspot in Sachen CO₂-Ausstoß, wo nach wie vor massenhaft unversteuertes Kerosin verheizt wird.
Ein Blockheizkraftwerk der N-Ergie in Schafhof war die letzte Station der Cycling Rebellion. Diese Variante der einst als umweltfreundlich hochgelobten Energiegewinnung ist leider ohne fossiles Gas nicht denkbar – und deshalb alles andere als eine Zukunftstechnologie.
Keine Mauerblümchen beim Festival
Da unsere Aktionen immer eine starke künstlerische, kreative Note haben, durften wir auf dem Nürnberger Mauerblümchen-Festival inmitten der Kunstinstallationen, Theater- und Artistik-Aufführungen nicht fehlen. Auf der Stadtmauerbühne ging der Auftritt unserer rot kostümierten Red Rebels, die das Aussterben von immer mehr Arten betrauerten und Rettung brachten, den Zuschauer*innen am 9. September 2023 spürbar unter die Haut – ganz ohne Worte und doch unglaublich ausdrucksstark.
Auch die schwungvolle Choreographie unserer Discobedience-Gruppe, die in Tierkostümen am Ende zu „Staying alive“ tanzte und beschwingt vom Überleben erzählte, bekam viel Beifall. Zuvor hatten die Menschen im Stadtgraben beim großen Earth-Jenga-Spiel live erleben können, wie fragil das ökologische Gleichgewicht auf der Erde ist. Je mehr Bausteine aus dem wackeligen Turm gezogen wurden, desto mehr kam der überdimensionale Aufbau ins Wanken, bis er schließlich in sich zusammenstürzte. Wir alle können etwas tun, um das zu verhindern, so lautete die Botschaft.
5. Cycling Rebellion
Bei unserer fünften Rad-Demo am 1. September 2023 drehte sich mit unserem Partner Fridays For Future alles ums Klima und den bevorstehenden globalen Klimastreik am 15. September 2023.
Unsere erste Station am Cramer-Klett-Park bot uns die Gelegenheit, das Anketten an Bäume zu üben. Mit dicken Ketten fesselten sich einige „probeweise“ an eine uralte Platane. Im Park stehen viele alte Baumriesen, die ein Bauprojekt der TH Nürnberg aktuell bedroht. Dagegen machen sich der Bund Naturschutz und der Vorstadtverein Wöhrd stark.
Das Thema Klimaflüchtlinge führte uns zu den Grundig-Türmen an der Beuthener Straße, wo viele Asylsuchende im sogenannten Ankerzentrum kaserniert sind. Zuvor war die SoLaWi (Solidarische Landwirtschaft) in der Südstadt Station, wo sich die Beteiligten die Ernte von Bio-Höfen miteinander teilen und sich deswegen auch als Ernteteiler*innen bezeichnen. Am Ende radelten wir (schon zum zweiten Mal) über den Frankenschnellweg – keine Frage, dass sich alle die Zukunft dieses anachronistischen Ausbau-Projekts genau so vorstellen.
Arten-Friedhof in Nürnberg
150 Arten verschwinden weltweit jeden Tag, weil die Menschen Raubbau an der Natur betreiben. Kurz bevor der UN-Biodiversitätsrat (IPBES) in Bonn tagte, riefen wir vor der Lorenzkirche zur Aktion „Artensterben-Notstand ausrufen“ auf. Mit einem symbolischen „Arten-Friedhof“ machten wir lautstark auf die stille Katastrophe aufmerksam, die uns alle bedroht. Denn das massenhafte Aussterben ist für die Welt genauso bedrohlich wie der Klimawandel. Wir fordern: Die Massentierhaltung muss heruntergefahren, industrieller Fischfang eingestellt und Pestizide müssen bis 2030 gestoppt werden.
Schaut euch auch gerne dieses Video an für einen noch besseren Eindruck, wie die Aktion gewirkt hat.
Soli-Aktion zu Gerichtsprozess
Wir sind solidarisch: Luca und Christian standen am 14. August 2023 vor dem Nürnberger Jugendgericht, weil sie mit anderen im August 2022 die Straßen vor dem Nürnberger Hauptbahnhof blockierten und so gegen eine verantwortungslose Klimapolitik protestierten. Jetzt wurde ihnen Nötigung durch "verwerfliches Handeln" vorgeworfen. Verkehrte Welt! Extinction Rebellion, Fridays For Future, Jesuiten und die Letzte Generation waren mit einer Mahnwache, einer Demonstration und einer angemeldeten Straßenblockade vor dem Gerichtsgebäude. Die Botschaft: Klimaschützer*innen dürfen nicht kriminalisiert und mundtot gemacht werden!
Der BR (Frankenschau) berichtete in einem kurzen Video-Beitrag.
4. Cycling Rebellion
Bei unserer vierten Rad-Demo am 4. August 2023 ging es einerseits um das Areal der Radrennbahn, für dessen Erhalt die Quartiersinitiative Reichelsdorfer Keller kämpft, und andererseits um den Nürnberger Weltacker am Westpark, ein Bildungsprojekt der Innovation und Zukunft Stiftung.
Vom Opernhaus aus radelten wir zum Reichelsdorfer Keller, wo wir uns ein Bild von der 118 Jahre alten, denkmalgeschützten Radrennbahn und den 208 zur Rodung verurteilten alten Bäume auf dem Gelände machen konnten. Wo in ihrem Schatten seltene Käfer, Fledermäuse, Eulen und Eidechsen leben, sollen Wohnungen entstehen, wie die Vertreter der Quartiersinitiative erläuterten. Der Flächenfraß in der Stadt geht also leider ungebremst weiter, obwohl das Gegenteil beteuert wird!
Anschließend steuerten wir den Nürnberger Weltacker an – eine zuvor als Parkplatz genutzte asphaltierte Fläche, die entsiegelt wurde, um jetzt exemplarisch zu veranschaulichen, wie viel Raum im Durchschnitt jeder Mensch auf der Erde zur Ernährung zur Verfügung hat. Wie die Projektleiterin Elna Tietböhl erklärte, werden auf diesen 2.000 Quadratmetern beispielsweise Weizen, Mais, Soja und sogar Reis angebaut. Der Weltacker ist als vorbildliches Umweltbildungsprojekt unter anderem eine beliebte Anlaufstelle für Schulklassen, da die Themen Welternährung, Landwirtschaft, Konsum und Klimaerwärmung hier für alle Besucher*innen erlebbar gemacht werden.
Wenn ihr dabei wart und noch mal die Stimmung herholen wollt, schaut euch unbedingt die Videos dazu an: Radrennbahn Teil 1, Radrennbahn Teil 2 (Reden), Weltacker Teil 1, Weltacker Teil 2 (Einführung in den Weltacker).
Klangtherapie-Festival
Vom 3. bis zum 6. August 2023 waren wir auf dem Klangtherapie-Festival. Dort haben wir mit verschiedenen Workshops und Vorträgen, dem Earth Jenga und einer Kunst-Performance zum Christopher Street Day (mehr dazu seht ihr hier im Video) auf uns als Ortsgruppe und unser Anliegen, den Klimaschutz, aufmerksam gemacht.
Kreative Demo gegen Flugverkehr
Pünktlich zum Ferienstart haben wir uns am Sonntag, 30. Juli 2023, mit vielen bunten Fahnen und Plakaten an der Nürnberger Flughafenstraße versammelt, um mit einer einstündigen Demonstration auf die weltweite CO₂-Belastung durch den Flugverkehr aufmerksam zu machen. Rund 50 Aktivisti von XR und anderen Umweltverbänden waren dabei. Mit schweren Koffern und Taschen, die symbolisch für den immens klimaschädlichen CO₂-Ausstoß stehen sollten, der bei jedem Flug in die Atmosphäre gelangt, machten wir uns auf den Weg Richtung Flughafen, um auf der rund einen Kilometer langen Straße gegen Kurzstreckenflüge und vor allem für eine längst überfällige Kerosinbesteuerung zu demonstrieren. Einige Sportler*innen applaudierten uns dabei spontan vom Gehweg aus. Am Kreisel kurz vor dem Flughafengebäude gedachten wir schließlich bei einem Die-in in einer Schweigeminute der zahllosen Menschen, die vor allem im globalen Süden bereits Opfer der Klimakatastrophe geworden sind.
Infra raus aus "Zukunft Gas"
Wir waren dabei beim nationalen, dezentralen Aktionstag "Stadtwerke raus aus der Gaslobby". Denn die Infra Fürth, der Fürther Energieversorger, bezahlt zusammen mit vielen anderen Stadtwerken durch ihre Mitgliedsbeiträge für den Lobbyverein „Zukunft Gas“ die Greenwashingkampangen und Lobbyarbeit von Unternehmen wie Shell, Uniper und Wintershall. Diese bremsen die Energiewende aus, verschärfen die Klimakrise und machen uns weiterhin abhängig von Diktatoren und Kriegstreibern. Vor Ort haben wir am 27. Juli 2023 einen Klimatatort inszeniert – Spurensicherung inklusive. Denn die Spuren dieser lebensfeindlichen Kampagnen führen bis ins Fürther Rathaus. Mehr als 80 Stadtwerke sind Mitglied bei dem Gaslobbyverband, während sich nur zwei Stadtwerke im Bundesverband erneuerbare Energien engagieren: Dieser Missstand wurde im Februar nach ersten Medienberichten erstmals einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Die Infra schließt einen Austritt aus „Zukunft Gas“ trotz dieser schlagenden Argumente vorerst aus.
Protest gegen den Motorsport-Irrsinn
Die Sonne brannte vom Himmel, gegen Mittag zeigte das Thermometer schon weit über 30 Grad. Davon ließen wir uns nicht ausbremsen, auch nicht die anderen Klimaaktivist*innen, unter anderem von Fridays for Future und Bund Naturschutz, die mit uns am 9. Juli 2023 gegen das DTM-Norisring-Rennen mit einer Mahnwache und einer Fahrrad-Demo protestierten. Zwei Mal ging es rund um die Autorennstrecke, mit lautem Geklingel, Musik und weithin hörbaren Protestrufen. Die Besucher*innen dieser in Zeiten des Klimawandels völlig antiquierten Motorsportveranstaltung nahmen unsere friedliche Demonstration nicht ganz so gelassen auf und pöbelten vom Straßenrand aus – Ansporn für die nächste Runde!
Hier ein Video zu unserer Aktion.
3. Cycling Rebellion
„Stoppt das Norisring-Rennen“ lautete das Motto der dritten Cycling Rebellion am 7. Juli 2023, bei der uns sowohl der Verkehrsclub Deutschland (VCD) als auch die Initiative Nürnberg autofrei tatkräftig unterstützten.
Unsere erste Station nach dem Startpunkt am Opernhaus war der ADAC als Veranstalter des DTM-Rennens. Hier erläuterten Detlef Pauly und Christoph Wallnhöfer (VCD), wie intensiv die Autoindustrie solche Rennen für die Entwicklung ihrer spritfressenden Neuwagen nutzt und dass es umweltfreundlichen Motorsport so wenig gibt „wie geröstete Schneebälle“. Außerdem legten sie dar, warum Autorennen keine Rolle für die Serienentwicklung gewöhnlicher PKWs spielen und warum Sportwagen ein Hindernis für ein bundesweites Tempolimit sind.
Nach einem Stopp vor dem auf dem Kopf stehenden Auto-Mahnmal „Autopie“ von Nürnberg autofrei beim Jugendkulturzentrum LUISE in der Südstadt radelten wir am Platzpark vorbei, einer Art begrüntes Parklet, das wir vor einigen Jahren dort zum Schutz der Menschen installiert haben. Danach erreichten wir das Renngelände selbst. Mit dem Lärm der heulenden Motoren im Hintergrund wurde scharf kritisiert, dass die Stadt unsere Forderung nach einem Stopp der klimafeindlichen Veranstaltung erneut ignoriert hat. Außerdem prangerte Nicola Haensell als Aktivistin unserer Ortsgruppe in ihrer Rede die massiven Umweltschäden durch die DTM an und erklärte, dass die Rennveranstaltung verhaltensauffällige Männlichkeit fördere, die sich dann auf den Straßen austobe. Zum Abschluss forderte sie das Ende aller Motorsportarten und der toxischen Petromaskulinität.
Hier findet ihr ein Video über diese Cycling Rebellion.
Wandelndes Klimastreifendiagramm
Gehen, so langsam, dass es komplett aus der Zeit aussteigt. Und dazu Gewänder in Blau und Rot. Als wandelndes Klimastreifendiagramm machen die an der Gehmeditation Beteiligten deutlich: Jetzt ist die Zeit, die Erde zu schützen als unser Zuhause. Von der Klarakirche bis zur Straße der Menschenrechte geht der lange Zug. Denn die Menschenrechte sind bedroht durch die rasant zunehmende Erderhitzung mit ihren katastrophalen Auswirkungen. Bei jedem Schritt spüren die Menschen dem nach, was ihre Angst und Sorge, aber auch ihre Hoffnung ist in dieser entscheidenden Zeit. Am Rande entstehen viele Gespräche mit interessierten Passant*innen, die sich die Hintergründe dieser Aktion erklären lassen.
Unterstützt von unserer XR-Ortsgruppe hatte die deutschlandweite Gruppe XR Faith zu dieser Gehmeditation am 10. Juni 2023 im Rahmen des Evangelischen Kirchentags in Nürnberg eingeladen.
Menschenkette für das Klima
„Jetzt ist die Zeit für echten Klimaschutz!“ - Das fordern an die Tausend junge und alte an der Menschenkette Beteiligte. Von St. Sebald bis zum Plärrer stehen sie, viele verbunden mit Kirchentags-Schals und anderen Bändern, einige haben Plakate oder Fahnen mitgebracht. Dadurch zeigt sich, dass ganz viele Gruppen sich hier zusammengefunden haben, um Forderungen sowohl an die Bundespolitik als auch an die Verantwortlichen in Nürnberg Nachdruck zu verleihen. Der Einladung von Christians for Future Nürnberg und dem Energiewendebündnis sowie dem BN Nürnberg schließen sich auch Menschen von Fridays for Future an, Luisa Neubauer ist mittendrin. Auch viele Kirchentagsbesucher*innen reihen sich ein. Wir als XR Nürnberg unterstützen wie viele andere Menschen von Nürnberger Klima-Gruppen vor allem als Ordner*innen.
Im Video hier könnt ihr euch ein Bild von dieser Aktion, die am 9. Juni 2023 stattgefunden hat, machen.
Banner-Lift am Kirchentag
„Klima schützen ist kein Verbrechen“ - das stand auf dem meterlangen Banner, mit dem wir Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König am Evangelischen Kirchentag auf dem Hauptmarkt „begrüßten“ und zur Sebalduskirche begleiteten. Unser Ziel war es, die beiden Politiker daran zu erinnern, dass das Polizeiaufgabengesetz nicht auf Klima-Aktivisti angewendet werden darf. Es geht schließlich darum, unser aller Lebensgrundlagen zu schützen!
2. Cycling Rebellion
Die zweite Rad-Demo im Rahmen unseres neuen Aktionsformats Cycling Rebellion am 2. Juni 2023 mit unseren Kooperationspartner*innen Christians for Future Nürnberg und der Initiative Klimabibel stand unter dem Motto "Genug verheizt".
Keine Lust auf Text? Hier könnt ihr euch ein Video dazu anschauen.
Nach einer kurzen Einstimmung mit bewegenden Liedern von Erik Stenzel radeln wir vom Opernhaus aus los. Bei der Station vor St. Sebald stellt Erik das Projekt der Klimabibel vor, bei dem während des Kirchentags eine Art Kurzzeit-Klimacamp geplant ist – mit Mitmachmöglichkeiten, um konkrete Forderungen für Nürnberg mit möglichst vielen Stimmen aus der Bevölkerung zu erarbeiten.
Von da aus folgen wir der Strecke, auf der in der darauffolgenden Woche eine große Menschenkette entstehen soll. Am Plärrer vor dem N-Ergie-Hochhaus schildert Pfarrerin Ute Böhne von Christians for Future Nürnberg, dass „Jetzt … die Zeit“ ist für entschiedenen Klimaschutz.
Bei der nächsten Station am Heizkraftwerk Sandreuth, wo 70 % der Fernwärme fossil erzeugt werden, erläutert Katrin vom Energiewendebündnis, wieso gerade die Nürnberger N-Ergie dringend ihre Hausaufgaben in Sachen Energiewende machen muss. Um zu verdeutlichen, dass uns die Zeit abläuft, benennen wir die Sandreuthstraße in „Sanduhr-Straße“ um.
Wieder zurück am Opernhaus lassen wir die Rad-Demo mit einer weiteren Musikeinlage von Erik Stenzel ausklingen.
Auftakt zum neuen Aktionsformat "Cycling Rebellion"
Mit der Cycling Rebellion wollen wir in regelmäßigen Aktionen auf verschiedene Punkte in der Region aufmerksam machen, die die Klimakrise befeuern. Wir fahren an wichtige Orte, und sprechen dann darüber, was an diesem Ort schlecht ist für das Klima. Das geschieht immer auch mit einer anderen Klimaschutz- und Umweltorganisation zusammen.
Im Video hier findet ihr eine tolle Zusammenfassung der ersten Rad-Demo.
In der ersten Runde fuhren wir im Mai gemeinsam mit Bund Naturschutz Nürnberg vom Opernhaus über den Frankenschnellweg bis zum Kohlenhof, wo wir gegen den weiteren Ausbau des Frankenschnellwegs demonstrierten - mit unseren Fahrrädern und einer Kundgebung.
Warum dort?
Der Nachtkerzenschwärmer, eine streng geschützte Schmetterlingsart, wird durch den begonnenen Ausbau des Frankenschnellwegs bedroht, und sein Lebensraum wurde bereits zu großen Teilen zerstört. Außerdem würden bei Vollendung des wahnwitzigen Frankenschnellwegs durch die Stadt Nürnberg viele Bäume und anderes Stadtgrün zerstört werden und dadurch langfristig verloren gehen.
Mit dieser Fahrt forderten wir als Bürger*innen der Stadt Nürnberg den sofortigen Ausbaustopp des Frankenschnellwegs. Das war erst der Anfang, denn in Zukunft werden wir jeden ersten Freitag im Monat brennende regionale und lokale Klimaschutz-Themen auf die Straße tragen.
Frühlingsrebellion 2023
Über 20 Menschen aus unserer Ortsgruppe waren bei der Frühlingsrebellion vom 12. bis zum 17. April 2023 in Berlin und wurden dabei von den Filmemacher*innen Julia Thomas und Thomas Steigerwald von Medien PRAXIS e.V. mit der Kamera begleitet. Hier der Link zur 30-minütigen Reportage. Die Filmemacher*innen freuen sich über ein Feedback als Kommentar unter der Filmbeschreibung.
Swarming am Valentinstag
Da es am Valentinstag um Zuneigung geht, luden wir am 14. Februar 2023 Passant*innen dazu ein, Papierherzen mit Liebeserklärungen an den Planeten zu beschriften und sich am Swarming zu beteiligen. Außerdem durften sich sowohl Passant*innen als auch wartende Autofahrer*innen über handgemachte Papierblumen freuen.
"Unser Planet schenkt uns alles, was wir brauchen. Die Erde überschüttet uns praktisch ständig mit Liebe. Wir alle wissen aber, wie schlecht wir ihr diese Liebe danken. Wir trampeln weiter gedankenlos auf ihr herum und gefährden nun sogar unsere eigene Zukunft. Vor allem die Politik präsentiert sich nicht gerade als aufmerksamer Liebhaber."
Ein "Swarming" ist eine Demonstrationsform, die von XR UK entwickelt wurde. Dabei werden immer wieder für kurze Zeit (5 bis 7 Minuten) Straßen blockiert. Die Aktion wurde im Vorfeld angemeldet und war vollkommen legal.
Pressegespräch und Gehmeditation
Wir hatten am 16. August 2022 gemeinsam mit der Letzten Generation, dem Ukama-Zentrum der Jesuiten den Verkehr des Bahnhofsvorplatzes Nürnberg blockiert, mit der Forderung nach einer Verkehrswende und als Zeichen gegen eine Politik der Klimazerstörung.
Marcus König, der Oberbürgermeister (OB) von Nürnberg, hatte sich dazu öffentlich recht drastisch geäußert. Aussagen von ihm wie "die Aktion sei keine geeignete Formen des Protests und des demokratischen Dialogs" und "ich rufe dazu auf, den in einer freiheitlichen Gesellschaft üblichen politischen Diskurs zu suchen" wurden in verschiedenen Medien zitiert.
Nachdem Extinction Rebellion den Dialog aufgenommen und den OB in einem offenen Brief zum Handeln aufgefordert hatte, haben die Nürnberger Nachrichten (NN) den OB und Vertreter*innen von Extinction Rebellion Nürnberg zu einem Pressegespräch im Zukunftsmuseum eingeladen.
Am Montag, den 12.12.2022, fand das Pressegespräch ohne Zuschauer*innen statt. Eine Berichterstattung in der NN folgt.
Zeitgleich haben sich Klima-Aktivist*innen diverser Gruppen zu einer friedlichen und angemeldeten Gehmeditation vor dem Zukunftsmuseum versammelt. Durch die Ruhe und das langsame Gehen versuchten sie, gemeinsam ihren persönlichen Ängsten und Befürchtungen hinsichtlich der Klimakrise Ausdruck zu verleihen. Außerdem wurde damit dem Leid, das viele Menschen durch die Klimakatastrophe erfahren haben und erfahren werden, gedacht.
Aktionen gegen das Norisring-Rennen
Vom 1. bis zum 3. Juli 2022 fand das Rennwochenende auf dem Norisring, u.a. mit der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft, statt. An diesem Rennwochenende wurden zehntausende Liter Benzin verbrannt. Reifen wurden abgenutzt, Müll wurde produziert, Lärm und Abgase belästigten den gesamten Stadtteil. Was für ein nicht mehr zeitgemäßes Großereignis! Wir haben in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg die Absage des Rennwochenendes gefordert. Leider wurde das Rennen dann doch durchgeführt. Mit einer Mahnwache und einer Fahrraddemo haben wir an dem Wochenende viel Aufmerksamkeit erzielt.
Meet and Greet
Am 15. Juni 2022 trafen sich viele Menschen der Klimagerechtigkeitsbewegung zum Netzwerken, Quatschen, von Projekten erzählen. Mit Musik, Lagerfeuer und der Möglichkeit, Banner zu malen, war für alles gesorgt, und zum Schluss gingen alle mit viel Inspiration wieder nach Hause.
"Critical Global Mess" - oder auch "Radeln für mehr Handeln"
Im September 2019 ging es mit 130 Rebell*innen als Fahrradkorso einmal rund um die Altstadt. Damit wollten wir allgemein auf die Klimakrise aufmerksam machen und konkret gegen die Auto-fokussierte Verkehrsplanung demonstrieren.
Banner-Drop von der Kaiserburg
Es ist 5 nach 12. Nicht nur an diesem Samstag im August 2019. Von der Mauer der ikonischen Nürnberger Kaiserburg haben wir ein Banner entrollt, begleitet von einem Die-in, um auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen.
Warum? Weil es für unsere Zukunft notwendig ist.
XR im Klimacamp Nürnberg
Das erste Klimacamp gab es in Nürnberg schon 2019. Es war nicht sehr lang, dafür umso größer und bunter, und sorgte neben Aufmerksamkeit für die Klimabewegung auch für guten Austausch unter den verschiedenen Nürnberger Gruppen, natürlich inklusive Extinction Rebellion
Tatort Klimazerstörung
Beim CSU-Frühschoppen am 30. Juni 2019 in Nürnberg-Laufamholz wurden über 20 Leichen entdeckt. Todesursache: mutwillige Umwelt- und Klimazerstörung. Die Extinction Rebellion Spurensicherung hat sogleich den Tatort gesichert, der Kommissar ermittelt. Einige Beweismittel konnten sichergestellt werden. Mit Dr. Günther Beckstein, Ministerprädident a.D., Sebastian Brehm und einigen Stadträten Nürnbergs diskutierten wir kontrovers, wie notwendig und dringend ein Handeln in Zeiten der Klimakrise wäre.
Wieder einmal wurden wir in unserer Überzeugung bestätigt: Es bleibt noch viel zu tun!
Artensterben - wir trauern öffentlich!
Wir trauern: um die durch die Handlungen der Menschen bereits ausgestorbenen und derzeit vom Aussterben bedrohten Arten.
Das aktuelle Artensterben als Folge des Handelns und gleichzeitig des Nicht-Handelns der Menschen geht uns sehr nahe. Es löst in uns Beklemmung, Verzweiflung, Angst und Trauer aus. Lange Zeit haben wir diese Gefühle mit uns selbst ausgemacht. Wir haben versucht, so gut wie möglich in unserem nahen Umfeld zu wirken. Wir überdenken immer wieder unseren persönlichen Lebensstil, um unseren Beitrag zum aktuellen Artensterben so weit wie möglich zu verringern. Jeder von uns hat sich für das Volksbegehren Artenvielfalt eingesetzt und natürlich unterschrieben, in der Hoffnung, dass die Politik nun endlich für die Artenvielfalt handelt. Doch viel zu oft schon wurden wir enttäuscht, vor allem von der Politik. Und viel zu oft sind wir in unserem Tun zum Scheitern verurteilt. Wir scheitern an einem Umfeld, das sich nicht verändern will. Wir scheitern an einer Politik, die den Wirtschaftsinteressen mehr Gehör schenkt als dem Leben um uns herum. Wir scheitern an einer Landwirtschaft, die den Interessen von Agrarkonzernen und Großgrundbesitzern mehr verpflichtet ist als den Konsumenten. Und wir scheitern an einer Wirtschaft, die nur den monetären Gewinn im Blick hat.
Diese Trauer und diese Verzweiflung um den Verlust all diesen wunderbaren Lebens um uns herum und die Angst, was das letzten Endes auch für uns Menschen bedeuten wird, wollen wir nicht mehr länger alleine mit uns herumtragen. Wir wollen ihr Ausdruck verleihen, sie nach außen tragen, über die Innenstadt Nürnbergs hinaus in die Welt! Wir sind jetzt Extinction Rebellion .
Die Rebellion gegen das Aussterben beginnt nun auch in Mittelfranken.
Mitte Februar 2019 haben wir unsere erste Aktion als Reaktion auf das Ergebnis der Kohlekommission.