WIR BETRAUERN: DEN WALD – TRAUERMARSCH IN HANNOVER
AM 20. DEZEMBER 2019, 18 Uhr
18. Dezember 2019 – Presseinformation 06 – XR Hannover
– Am Freitag, den 20.12.2019, werden Aktivist*innen von Extinction Rebellion Hannover in einem Trauermarsch den Wald symbolisch zu Grabe tragen. Der Trauerzug startet um 18 Uhr an der Oper; Treffpunkt ist dort bereits 17.30 Uhr. Mittrauernde sind herzlich eingeladen, sich anzuschließen.
Heimische Wälder haben insbesondere in den vergangenen zwei Jahren massiv unter der Klimaerhitzung gelitten, und weltweit brennen große Waldgebiete – Amazonas, Sibirische Tundra, Australien – und drohen Kipppunkte im Klimasystem auszulösen. Besonders wertvoller, ursprünglicher Regenwald auf einer Fläche groß wie Belgien wurde im vergangenen Jahr vernichtet. [1]
Extinction Rebellion macht diese katastrophale Entwicklung der globalen Erhitzung und des Artensterbens mit einem Trauermarsch sichtbar und spürbar: Menschen in schwarz, eine Trauerrede, dahinter das bunte Treiben auf den Straßen – vor allem in der Vorweihnachtszeit fällt ein Trauermarsch aus dem Rahmen und sorgt für eine Unterbrechung im Alltag der Geschenke-Käufer*innen und Weihnachtsmarktbesucher*innen.
Die Veranstaltung ist angemeldet.
In Deutschland gehören die Sommer 2018 und 2019 zu den heißesten drei Sommern seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881. Die Dürre im Sommer 2018 führte zu einer starken Vermehrung von Borkenkäfern, da die Parasiten die ausgetrockneten, geschwächten Bäume leicht befallen und sich vermehren konnten. Die Trockenheit und die Borkenkäfer, aber auch Stürme und Waldbrandgefahr sorgen dafür, dass immer mehr Bäume absterben und Forstwirte in Alarmbereitschaft sind.
Die Waldzustandserhebung 2019 vermerkt „für den Wald in Niedersachsen Höchstwerte der mittleren Kronenverlichtung, der starken Schäden und der Absterberate seit Beginn der Zeitreihe.“ Der Waldzustandsbericht 2019 des Landes Berlin ist ebenfalls deutlich: „Lediglich 8 Prozent der Waldfläche weisen 2019 keine sichtbaren Schäden auf. Nur knapp jeder zehnte Waldbaum in Berlin ist demnach gesund. Im Vorjahr war es noch mehr als jeder Vierte (27 Prozent).“ [2]
Was aktuell mit heimischen Wäldern passiert, ist nur ein Vorgeschmack darauf, was uns erwartet, wenn CO2-Emissionen nicht drastisch zurückgehen, die Erde sich in Folge weiter erhitzt und das Artensterben voranschreitet.
[2] https://www.ml.niedersachsen.de/startseite/themen/wald_holz_jagd/wald_und_forstwirtschaft/ue_wald_und_forstwirtschaft/zustand-des-niedersaechsischen-waldes--waldschaeden-und-risiken-5181.html und https://www.berlin.de/senuvk/forsten/waldzustandsberichte/index.shtml
XR fordert die Regierung und die Medien auf:
Sagt die Wahrheit. Die Regierung muss die existenzielle Bedrohung der ökologischen Krise offenlegen und den Klimanotstand ausrufen. Alle politischen Entscheidungen, die der Bewältigung der Klimakrise entgegenstehen, werden revidiert. Die Regierung, die Medien und alle anderen gesellschaftlichen Institutionen müssen kommunizieren, wie dringend notwendig ein Umsteuern ist und was jede:r Einzelne, jede Gemeinde und jedes Unternehmen dazu beitragen kann.
Alle drei Forderungen: https://extinctionrebellion.de/wer-wir-sind/unsere-forderungen/