Umweltproteste auf dem Wall

Geschrieben von Marie & Dominik am 25.02.2021

Leopold Achilles

Am Samstagmittag, den 27.02.2021, blockiert Extinction Rebellion Dortmund unter dem Motto „Ausschwärmen statt Aussterben“ immer wieder für kurze Zeit den Dortmunder Wall. Die bewusst störende Aktion soll auf das Artensterben und die Klimakrise aufmerksam machen und einen Appell senden endlich zu handeln.

„Anstatt entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, hält unsere Gesellschaft an kurzfristigen Profiten und einem ständigem „Weiter so“ fest. Die jungen und zukünftigen Generationen werden bewusst ignoriert und mit leeren Worthülsen vertröstet. Für uns ist das nicht hinnehmbar, weswegen wir kreativ und lautstark stören müssen, bis endlich gehandelt wird,“ fordert Dominik Lange von Extinction Rebellion Dortmund.

Die angemeldete Versammlung startet gegen 12 Uhr mit einem sogenannten Swarming. Dabei betreten die Rebell*innen bei einer Grünphase für Fußgänger*innen die Straße und bleiben dort auch während einer Grünphase für die Autos. Auf dem Hansaplatz findet danach ein Die-in statt, eine Aktionsform, bei der die Rebell*innen gleichzeitig zu Boden sinken, um die Bedrohung durch die Klimakrise zu verdeutlichen. Mit einem weiteren Swarming wird der Dortmunder Südwall blockiert. Während der Aktion werden Zeitungsartikel aus der aktuellen Woche vorgelesen, um das Ausmaß der Katastrophe zu zeigen.

Fotos: Leopold Achilles

„Die Klimakrise ist bereits jetzt eine akute Bedrohung, nicht erst eine zukünftige, und hat bereits einen erheblichen Schaden angerichtet. Menschen, Tiere und ganze Ökosysteme leiden unter klimatischen Veränderungen, besonders im globalen Süden. Es ist unsere Verantwortung als Mitverursacher und privilegierter Teil der Erdbevölkerung dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, auch wenn das bedeutet unserer Lebensgewohnheiten zu hinterfragen und umzustellen.“ – Marie Hemmerde von der Ortsgruppe Dortmund.

So hoffen die Aktivist*innen einen Denkanstoß zu setzen und die beteiligten Menschen zu einem kurzen Moment der Reflektion anzuregen.

Fotos: Leopold Achilles

Die Aktivist*innen von „Extinction Rebellion“ fallen immer wieder durch ungewöhnliche Protestaktionen auf, mit denen sie auf die Klimakrise aufmerksam machen sowie die Öffentlichkeit und die Politik zum Handeln bewegen wollen. Zuletzt hatten Aktivist*innen aus Dortmund am 27. November 2020 in der Thier-Galerie mit freiem Oberkörper gegen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in der Mode- und Textilproduktion und die Wegwerfkleidung protestiert. Zuvor wurde am 2. September eine große Innenstadtkreuzung am Südwall blockiert, um die zügigere Wende zur Klimaneutralität der Stadt Dortmund zu fordern.

Über Extinction Rebellion

Extinction Rebellion (XR) wurde 2018 in Großbritannien gegründet und ist eine internationale, dezentrale Bewegung, die mittlerweile in über 70 Ländern auf sechs Kontinenten verbreitet ist. In Deutschland gibt es etwa 130 aktive Ortsgruppen. Durch zivilem Ungehorsam will XR die Regierungen weltweit dazu auffordern, einen gesetzlichen Spielraum für ihre drei Forderungen (https://extinctionrebellion.de/wer-wir-sind/unsere-forderungen/) zu schaffen und den Klima- und ökologischen Kollaps zu verhindern.

Foto- und Videomaterial

Frei verwendbare Fotos und Videos der Aktion sind hier zu finden: 
https://drive.google.com/drive/folders/1fGeCKOsTQj01Qph1vuUvHVs5M3Qb5DWh

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