Extinction Rebellion blockiert B1 in Dortmund für Verkehrswende

Geschrieben von Lexie am 13.06.2021

Dortmund, 13.06.2021: „Ein kleines Stückchen Radweg reicht nicht, um die Klimakrise zu bewältigen“: Nach diesem Motto blockieren seit 12 Uhr ca. 60 Aktivist:innen von Extinction Rebellion (XR) die Bundesstraße 1 ab Höhe Voßkuhle in Dortmund. Sie fordern, dass die Stadt die Klimakrise und somit auch die Verkehrswende ernst nimmt – und beim Ausbau des Radschnellweges endlich Gas gibt. 

Nach unzähligen Verzögerungen haben Ende April die Bauarbeiten für den Radschnellweg Ruhr (RS1) in Dortmund begonnen. Ursprünglich sollte der städtische Abschnitt bis 2024 fertiggestellt werden. Mittlerweile soll der Radschnellweg erst im Jahr 2030 als Provisorium befahrbar sein.

„Die Stadt Dortmund setzt hier wieder einmal falsche Prioritäten“, kritisiert XR-Aktivistin Lina Eichler. „Statt der Umweltzerstörung und den Klimafolgen durch den stetig zunehmenden Verkehr entgegenzusteuern, ziehen die Verantwortlichen die Bremse an. Wir fordern, dass der Radschnellweg wie ursprünglich versprochen bis 2024 bis zur Stadtgrenze Wickede ausgebaut wird.“

Die Aktivist:innen stellten große Bauschilder auf, die ironisch auf einen Baubeginn des RS1 auf dem Streckenverlauf der B1 hinweisen. „Wir sind wütend und enttäuscht, weil die Dortmunder Politiker:innen scheinbar immer noch nicht begriffen haben, dass wir uns mitten in einer Klimakrise befinden und damit die Zukunft und das Wohl dieser und künftiger Generationen gefährden“, erklärt Aktivist Thomas Wenner. „Wie eine soziale und ökologisch gerechte Verkehrswende gelingen kann, sollen deshalb die Bürgerinnen und Bürger selbst entscheiden.“

Denn der Ausbau des Radschnellwegs sei nur ein Baustein von vielen. Für einen konkreten Maßnahmenplan zur Bewältigung der Klimakrise und der Bewahrung der Artenvielfalt soll nach dem Willen von Extinction Rebellion Dortmund eine repräsentative Bürger:innenversammlung einberufen werden. Dadurch soll die Akzeptanz der Maßnahmen in der Bevölkerung erhöht werden und sichergestellt werden, dass die Bedürfnisse der Anwohner:innen ausreichend berücksichtigt werden. 

Extinction Rebellion (XR) wurde 2018 in Großbritannien gegründet und ist eine internationale, dezentrale Bewegung, die mittlerweile in über 70 Ländern verbreitet ist. Die Bewegung fällt immer wieder durch gewaltfreie Protestaktionen auf, mit denen sie auf die Klimakrise und das Artensterben aufmerksam machen will. Zuletzt hatten Aktivist:innen aus Dortmund den Südwall blockiert und mit entblößten Oberkörpern in der Thier Galerie gegen die Fast-Fashion-Industrie protestiert. XR fordert die Politik auf, den Klimanotfall anzuerkennen und Klimaneutralität bis 2025 zu erreichen.

Liveberichte und Fotos von der Aktion veröffentlichen wir hier:

Twitter: @DortmundXR / Instagram: @xr_dortmund

Frei verwendbare Fotos der Aktion finden Sie hier.

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