Blockade Südwall

Geschrieben von Sebastian am 02.09.2020

Seit 16.30 Uhr besetzen etwa 60 Aktivist*innen der Bewegung Extinction Rebellion (XR) die Kreuzung Südwall/Ruhrallee und deren vier Zufahrten in der Dortmunder Innenstadt. Mit dieser Aktion zivilen Ungehorsams machen sie auf die Klimakrise aufmerksam und fordern eine zügigere Wende zur Klimaneutralität der Stadt Dortmund. Mehrere Aktivist*innen haben sich dabei an und auf einem über sechs Meter hohen Gerüst festgekettet, das in der Mitte der Kreuzung aufgestellt wurde. Große Transparente (u.A. „Klimaneutral 2050? - Das ist echt die Höhe!“) verdeutlichen die Botschaft der friedlichen Protestaktion.

„Bisher ist in Dortmund Klimaneutralität ab 2050 beschlossen. Dies ist angesichts der planetaren Notsituation, in der wir uns befinden, völlig unzureichend. Auch unsere letzte Aktion auf der Möllerbrücke am 01.08. konnte an der Dortmunder Blockadehaltung nichts ändern. Damit unser Anliegen nicht weiter ignoriert werden kann, haben wir uns für eine Aktion in direkter Nähe von Rathaus und Stadthaus entschieden“, stellt eine der angeketteten Aktivisti fest.

Im Zuge der Aktion werden die Dortmunder Parteien in einem Brief aufgefordert, zu Fragen zu einer früheren Dortmunder Klimaneutralität Stellung zu beziehen. Die Aktivist*innen wollen die Straßenkreuzung so lange blockieren, bis die Parteien zufriedenstellende Antworten geben.

„Die bisherigen Klimaziele der Stadt Dortmund widersprechen dem Pariser Klimaabkommen. Ebenso wie die Dortmunder RWE-Anteile und die Flughafen-Subventionen in dreistelliger Millionenhöhe. Jede Kommune ist in der Verantwortung die gravierenden Folgen der Klimakrise abzuwenden. Wir sind daher in der moralischen Verantwortung auf dieses Unrecht hinzuweisen. Es tut uns leid, dass wir Störungen verursachen und sind bereit die Konsequenzen zu tragen. Wir würden alle lieber gemütlich zu Hause sitzen, aber wir bleiben hier bis die Klimakrise endlich ernst genommen wird,“ erklärt XR-Aktivistin Lisa.

Die bisherigen Planungen der Stadt Dortmund sehen vor, den CO2-Ausstoß bis Ende 2020 um mindestens 40%, bis 2030 um mindestens 55%, bis 2040 um mindestens 70% im Vergleich zu 1990 zu senken. Im Jahr 2050 soll Dortmund klimaneutral sein.

„Natürlich ist eine baldige Klimaneutralität eine riesige Herausforderung. Aber lasst uns doch, anstatt mit unwirksamem Klein-Klein Zeit zu verschwenden, die Klimakrise gemeinsam anpacken. Lasst uns in Dortmund die Wende einleiten, die wir für die ganze Welt wollen und brauchen. Und lasst uns nicht irgendwann, sondern jetzt beginnen. Dafür sitzen wir hier. Für uns ist ein ‚Weiter so‘ nicht hinnehmbar“, appelliert XR-Aktivist Dominik.

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