02 Jul 2022
Demonstartion mit Swarming, Blutbuche retten
Hindenburgplatz

SEi DABEI!

Als Aktion ist vier-fünfmal ein kurzes „Swarming“ auf dem Zingel geplant, offiziell angemeldet und genehmigt.

SAMSTAG, 3. September 2022
11.30 - 13.00 Uhr
Treffpunkt PVH

Gerne eigene Plakate/ Banner mitbringen rundum die Themen: Bäume, Baumschutz, Luft, Klimaziele der Stadt, Artenvielfalt.

Gerne grüne und farbenfrohe Kleidung anziehen.

Beim Swarming helfen Warnwesten für die bessere Sichtbarkeit.

Mitte September wird entschieden, wie es mit dem Platz und dem alten Baumbestand gegenüber des PVHs weiter geht.

In Zeiten der sich verstärkenden Folgen der Klimakrise werden wir nicht tatenlos zusehen, wie gesunde alte Bäume einem Bauvorhaben weichen müssen.

HINTERGRUND

Der Rat der Stadt hat dem Verkauf des Grundstücks der AWO am Hindenburgplatz an die Firma Hanseatic Immobilen zugestimmt.

Dies beinhaltet eine Zustimmung zur Fällung einer gesunden 120 jahre alten Buche sowie ca. 7 weiterer ausgewachsener Bäume.

Die Entscheidung widerspricht der stadteigenen Baumschutzordnung und steht im Gegensatz zu den notwendigen Anpassungen der Stadt an den Klimawandel.

Die ca. 2500 Quadratmeter Grünfläche drumherum werden nicht für die Hildesheimer Bevölkerung attraktiver gestaltet, wie gewünscht, sondern es sollen ein weiteres Pflegeheim und weitere Geschäftsräume entstehen.

Statt der Nutzung von Leerständen und der Erweiterung von Stadtgrün - das sind die Interessen der Bevölkerung laut aktuellen Umfragen - ist also das Gegenteil geplant: Versiegelung, Neubau, Vernichtung von Grünanlagen, weniger Erholung in der Stadt.

Für den kurzfristigen wirtschaftlichen Nutzen werden die Klimaziele der Stadt durch diese Maßnahme weiter zurückgeworfen.

Es fehlen bisher die notwendigen Gesetze, um eine Stadt an solchen lebensfeindlichen Weichenstellungen zu hindern.

Rat und Verwaltung müssten also aus Vernunft und Wissen heraus verantwortlich handeln.

Das haben sie offenkundig nicht vor.

Die zu erwartenden, negativen Wirkungen der Maßnahme auf das Hildesheimer Stadtklima sind u.a.

- an heißen Tagen stärkere Erhitzung des Platzes durch Gebäude, statt Kühlung durch Baumschatten und Grünanlage

- Verschlechterung der Luftqualität durch fehlende Filterwirkung von mehreren Millionen Blättern

- Einschränkung und Gefährdung der Artenvielfalt durch fehlende Lebensräume

- Absinken des Grundwasserspiegels durch Versiegelung und fehlendes Wurzelwerk, damit erhöhter Abfluss und Verlust von Regenwasser, also verstärkte Dürre

- Erhöhen der Windgeschwindigkeit, was bei Extremwetter von Bedeutung ist

- Fehlen von natürlichem Schatten zur Erholung und Entspannung

- kritische Absenkung der Luftfeuchtigkeit durch fehlenden Verdunstungseffekt

- stärkere Lärmbelastung, dadurch Anstieg von Stressfaktoren für Mensch und Tier

Es sind also negative physiologische wie auch psychologische Wirkungen zu erwarten.

Das Fällen der alten Buche und der weiteren Bäume wird sich ortsnah und in angemessenem Umfang nicht kompensieren lassen.

Schon jetzt ist es  aufgrund von Dürre und erhöhter Temperatur kaum mehr möglich in Norddeutschland die heimischen Laubbäume neu zu pflanzen.

Zu all den oben genannten Faktoren gibt es zahlreiche wissenschaftliche Ausführungen.

Es ist dringend notwendig, dass wir uns hier als Gemeinschaft für den Erhalt der Bäume an dem Platz einsetzen.

Sei dabei!

Liebe Grüße

Kleine Auswahl gut lesbarer ZITATE aus glaubwürdigen Quellen hierzu:

BUND BAYERN

In Zeiten, in denen die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher spürbar werden, haben Grünflächen, und vor allem die Bäume eine immer größere und überlebenswichtige Bedeutung für die Menschen. 

Je älter und größer Bäume sind, desto größer ist auch ihre Wirkung, deshalb ist der Verlust alter Baumriesen umso bedauerlicher. Die Ausgleichsmaßnahmen sind meistens völlig unzureichend. 

Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels, ist es unerlässlich den noch vorhandenen und bereits für den Klimaschutz vor Ort wirksamen Baumbestand mit allen verfügbaren Mitteln und unter Einbeziehung aller potentiellen Akteure als unersetzliches Naturkapital für die Zukunft zu sichern. 

Das Fällen eines jeden gesunden Baums ist verantwortungslos und kurzsichtig!

Wo in der Stadt Bäume fehlen, kann der Schadstoffgehalt in der Luft gleich dreimal höher liegen als in baumgesäumten Straßenzügen!

QUELLE: https://www.bund-naturschutz.de/natur-und-landschaft/stadt-als-lebensraum/stadtbaeume/funktionen-von-stadtbaeumen

Earth System Knowledge Platform der Helmholtz-Forschungsgemeinschaft:

Bäume entfalten den größten mikroklimatischen Nutzen. 

QUELLE: https://www.eskp.de/klimawandel/stadtbaeume-935846/

Interview mit dem Forstexperten Dr. Somidh Saha vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT): 

"Mein Vorschlag ist es, auf Landes- und Bundesebene Gesetze so zu reformieren oder neue Gesetze zu schaffen, die das Fällen von Großbäumen in deutschen Städten unter dem Vorwand der „Entwicklung“ vollständig verbietet."

QUELLE: https://www.eskp.de/klimawandel/stadtbaeume-besser-umsorgen-9351072/

Die Baumsachverständige Daniela Antoni zum Thema Baumcutzsatzungen:

Möchte man den Erhalt von Bäumen also gewährleisten bzw. stärker überwachen lassen, dann sind Baumschutzsatzungen DAS Instrument der Wahl um hier einen Wandel zu bewirken, denn ohne sie besteht kein rechtliches Mittel zu ihrem Schutz.

Alles wird jedoch mit der Überwachung einer Baumschutzsatzung stehen und fallen. Es muss also in den Behörden entsprechend geschultes Personal sitzen, das die Einhaltung im Blick behält.

Es gilt unsere „alten“ Bäume zu erhalten! Das wird mMn eine der wichtigsten Aufgaben zur Anpassung an die Klimaerwärmung im kommunalen und städtischen Raum.

https://baumkontrolle-im-netz.de/2021/04/15/baumschutzsatzung-argumente-zum-erhalt-von-stadtbaeumen/

NABU

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/pflanzenwissen/28508.html

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