Aktion gegen das Artensterben anlässlich der UN-Weltnaturkonferenz

Geschrieben von XR Potsdam am 11.12.2022

Potsdam, 10 Dezember 2022. Rund 50 Menschen haben sich am Samstag, den 10. Dezember an einer Aktion für Biodiversität auf dem Alten Markt in Potsdam beteiligt. Dazu aufgerufen hatten Extinction Rebellion, Fridays for Future, die NAJU, die BUNDjugend, die Grüne Jugend und weitere Gruppen. Damit beteiligte sich auch Potsdam am globalen dezentralen Aktionstag anlässlich der 15. UN-Weltnaturkonferenz, die in diesen Tagen in Montreal stattfindet.

Deutschlandweit beteiligen sich insgesamt 11 Städte am dezentralen Aktionstag. In Potsdam verkleideten sich die rund 50 Teilnehmenden als verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Neben Bäumen, Affen und Leoparden waren auch viele Bienen und Schmetterlinge dabei. In einer bildstarken Performance legten sie sich wie tot vor den Landtag und hielten eine Schweigeminute ab, um so auf das bereits stattfindende Artensterben und den Verlust der Biodiversität aufmerksam zu machen.

“Wir stehen jetzt an einem Punkt, an dem wir bereits große Teile des Lebens auf der Erde verloren haben. Es wurden über Jahrzehnte die falschen politischen Entscheidungen getroffen und nationale sowie internationale Ziele zum Artenschutz verfehlt. Jetzt ist der letzte Moment, ein sechstes globales Massensterben zu verhindern.” so Fridays For Future Aktivist und Geoökologie-Student Landelin Winter.

Tatsächlich zeigen Prognosen der Wissenschaft, dass im Bereich des Natur- und Artenschutz dringender Handlungsbedarf besteht. Der wissenschaftliche Weltbiodiversitätsrat (IPBES) warnt, dass momentan jede achte Tier- und Pflanzenart vom Aussterben bedroht ist und immer mehr natürliche Lebensräume verschwinden. 

“Wir leben in einer Welt voller Krisen. Zwischen Inflation, Kriegen und Welthunger bleibt die Biodiversitätskrise oft unbeachtet. Sie ist eine vergessene Krise. Die Biodiversitätskrise bedeutet aber beim ungebremsten Voranschreiten den Verlust unserer Lebensgrundlagen. Mit unseren Aktionen wollen wir deshalb den Verlust der Arten und Ökosysteme endlich in den Fokus der Politik zu rücken. Montreal muss jetzt Ergebnisse liefern. Wir brauchen verbindliche Ziele und Maßnahmen, um die Krisen umfassend zu bekämpfen”, so Jana Schelte von Extinction Rebellion Potsdam.

Bei der Konferenz in Montreal kommen 196 Staaten zusammen, um Maßnahmen zum Stopp der Biodiversitätskrise zu beschließen. Um hier auf wirklich wirksame Maßnahmen hinzuwirken, hat eine Gruppe von jungen Aktivist*innen einen offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz und die zuständigen Minister*innen Lemke, Özdemir und Schulze geschrieben. Dieser wurde inzwischen von über 1000 Wissenschaftler*innen unterschrieben und wird am kommenden Montag in einer Pressekonferenz im Naturkundemuseum in Berlin vorgestellt.

Nutzbare Fotos sind hier zu finden. (Quelle: Extinction Rebellion Potsdam)

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