Wir begrüßen die Entscheidung der Stadtverwaltung, die Parkplätze an der Pagenstecherstraße endlich abzusperren. Wir halten diese Maßnahme für einen ersten Schritt in Richtung einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Sie eröffnet aber auch die Möglichkeit, die Fläche für andere Zwecke zu nutzen, die dem Klimaschutz und der Lebensqualität dienen.

Am 13. März 2023 haben Menschen von Extinction Rebellion Osnabrück einen Baum auf einem Parkplatz an der Pagenstecherstraße 77 gepflanzt, der von der Stadt Osnabrück mit einem Betonblock gesperrt werden soll. Damit wollten wir zeigen, dass es durchaus möglich ist, die Fläche stattdessen zu entsiegeln, und so etwas für das Stadtklima zu tun. Die Aktion war nicht einfach: Wir mussten die Steine aus dem Boden lösen und den von jahrelang illegal geparkten LKW plattgewalzten Untergrund aufbrechen. Nach viel tatkräftiger Arbeit gelang es uns aber, ein Loch zu graben und eine junge Birke einzupflanzen.

Wir kritisieren die Entscheidung der Stadtverwaltung, die Parkplätze an der Pagenstecherstraße mit Betonblöcken abzusperren. Wir halten diese Maßnahme für kontraproduktiv und umweltschädlich. Sie verhindert eine sinnvolle Nutzung der Fläche für andere Zwecke, wie zum Beispiel Blühstreifen, Baumpflanzungen etc. Außerdem trägt sie zur Erhöhung des CO2-Ausstoßes bei, da die Herstellung von Beton sehr viel Energie verbraucht und Treibhausgase freisetzt werden. Wir fordern mehr Grünflächen in der Stadt, welche die Aufenthaltsqualität und die Klimaresilienz verbessern. Wir sind überzeugt, dass mehr Bäume und Pflanzen nicht nur das Stadtbild verschönern und das Wohlbefinden der Menschen fördern, sondern auch einen positiven Effekt auf das Mikroklima haben. Sie können zum Beispiel Schatten spenden, die Luftfeuchtigkeit erhöhen und die Temperatur senken. Es ist eine politische Entscheidung, ob und welche Aufenthaltsqualität die Pagenstecherstraße zukünftig hat.

Auch würde damit der Beschluss zur Pagenstecher Straße im Stadtentwicklung-/Umweltausschuss vom 23.06.2022 (Stadtbaumkonzept) umgesetzt: „An dieser Stelle sei auch noch einmal auf das am 9. Februar 2021 vom Rat der Stadt Osnabrück beschlossene Stadtbaumkonzept hingewiesen. Demnach ist in der Pagenstecher Straße bereits im Bestand das dort hergeleitete und formulierte Ziel von mindestens 10 Straßenbäumen je 100 m Straßenabschnitt nicht erreicht."

Wir sehen unsere Aktion als einen Beitrag zu den Zielen der Stadt Osnabrück im Bereich der Klimaanpassung. Die Stadt Osnabrück engagiert sich dafür, die Entsiegelung von bebauten Flächen voranzutreiben. Sie unterstützt dies mit dem Programm „Grün statt Grau“. Hiermit bewerben wir uns für das Förderprogamm, dessen Fördersumme die Stadt erst dieses Jahr wieder verdoppelt hat, "um damit dem stark steigenden Versiegelungsgrad entgegenzuwirken und den Grünanteil zu erhöhen". Zu diesem Zweck stellt XR Osnabrück zusammen mit der Initiative MehrBäumeJetzt alle dafür notwendigen Jungbäume kostenlos zur Verfügung. Ein umsetzbares Gesamt-Konzept wird bereits erarbeitet.

Wir würden uns sehr freuen, wenn die Stadt Osnabrück unser Angebot annimmt, und gemeinsam die Flächen an der Pagenstecherstraße zu entsiegeln und zu begrünen, und damit die selbst gesteckten Ziele anzugehen, um Sinne einer lebenswerteren Stadt. Wir bitten die Stadt Osnabrück daher um eine positive Prüfung unseres Angebots und eine baldige Rückmeldung. Es wäre sehr schade, wenn die einzige Reaktion der Stadt das Fällen des Baumes (außerhalb der Rodungssaison) wäre.

XR Osnabrück ist eine Ortsgruppe der globalen Bewegung Extinction Rebellion, die sich für mehr Klimagerechtigkeit und ein Ende des Artensterbens einsetzt. Sie organisiert gewaltfreie Aktionen des zivilen Ungehorsams, um Regierungen zum Handeln gegen die Klima- und Umweltkrise zu bringen.

Extinction Rebellion Osnabrück