Die Erde brennt! … bei der Deutschen Bank

Freitag, 25.03.2022.

Klimastreik in Leipzig.

Bei unserer Aktion vor der Deutschen Bank in Leipzig-Zentrum brennt eine große Erdkugel, denn die Bank lässt unsere Erde verbrennen - durch Investitionen in Öl, Gas und Kohle.🔥 So befeuert sie die Klimakrise, Kriege und Menschenrechtsverletzungen.

Stoppt die fossile Finanzierung!

Wir können uns weitere Investitionen in fossile Energie wie Braunkohle, Erdöl und Erdgas nicht mehr leisten, denn die Klimakrise schreitet bereits schneller voran als bisher angenommen.

Zusätzlich zu Erderhitzung und Umweltzerstörungen ist die Förderung fossiler Brennstoffe häufig mit Machtmissbrauch, politischer Gewalt und Konflikten verknüpft. Aktuell wird dies durch den Krieg in der Ukraine verdeutlicht.

Die Deutsche Bank ist der fünftgrößte Finanzierer von fossilen Brennstoffen in Europa, ist der größte Finanzierer von RWE in Deutschland und finanziert außerdem Projekte in anderen Teilen der Welt mit verheerenden Folgen für das Klima und vor allem die lokale Bevölkerung.

Auch die Geschäfte mit Rüstungsunternehmen zeigen, dass die Leitlinie der Deutschen Bank immer noch Profit über Menschenleben stellt.

Aus diesen Gründen verbrennen wir am 25.03.2022 vor der Niederlassung der Deutschen Bank in Leipzig-Zentrum die Erde – als Symbol für die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, finanziert durch die Deutsche Bank!

Übrigens: Da wir uns im Gegensatz zur Deutschen Bank nicht an der Zerstörung weiterer Ressourcen beteiligen möchten, ist unsere Erde komplett aus gebrauchtem und übrig gebliebenem Material gebastelt.

Hintergründe

Investments in Klimakrise, Kriege und Menschenrechtsverletzungen:

  • Unter den europäischen Banken ist die Deutsche Bank an fünfter Stelle der bei der Finanzierung fossiler Projekte und Unternehmen. Obwohl sie ihre Investments reduziert hat, flossen zwischen 2016 - 2020 noch über 74 Milliarden US Dollar in fossile Energien, im Jahr 2020 waren es noch 9 Milliarden.
  • Die Deutsche Bank ist oft auch an besonders zerstörerischen Investitionen beteiligt. So ist sie beispielsweise weltweit (!!!) der drittgrößte Geldgeber für arktische Ölunternehmen, welche durch ihre Extraktionspraktiken besonders fragile Ökosystemen und indigene Menschen gefährden und der weltweit siebtgrößte Investor für Kohlekonzerne, unter anderem auch deutscher Konzern RWE, verantwortlich u.a. für die Zerstörung des Hambacher Forstes in NRW und die Befeuerung der Klimakrise weltweit. Geplant sind weiterhin die Unterstützung für den Börsengang von Wintershall DEA, der seine fossilen Geschäfte noch weiter steigern will und massiv an Zerstörungen durch Fracking im Globalen Süden beteiligt ist. [1]
  • Neben der fatalen Zuspitzung der Klimakrise ist fossile Infrastruktur vor allem durch die regelmäßig auftretenden Lecks gefährlich: ausgetretenes Öl zerstört Lebensgrundlagen, ausgetretenes Gas trägt in unterschätztem Maß zur Erderhitzung bei. [2]
  • Die Deutsche Bank versucht weiterhin an ihren Investitionspraktiken festzuhalten, z.B. auch indem sie 2021 eigene Nachhaltigkeitsziele verkündet, die sich aber nur als Augenwischerei entpuppen und keinen effektiven Klimaschutz bewirken. Des weiteren schließt sie, anders als viele andere Banken, nicht eine Beteiligung an der ostafrikanischen Mega-Erdölpipeline EACOP aus, welche schon jetzt Menschen vertreibt und noch viel mehr Schaden anrichten wird. [3]
  • Die jüngsten Ereignisse in der Ukraine verdeutlichen: fossile Investitionen unterstützen auch kriegerische Auseinandersetzungen. Unter den europäischen Banken war die Deutsche Bank in den letzten Jahren der viertgrößte Unterstützer der vier führenden russischen Öl- und Gasfirmen. Auch als Ende 2021 bereits die Invasion in die Ukraine durch russische Truppen drohte, vergab die Deutsche Bank noch einen Kredit an das russische Öl-Unternehmen Irkutsk Oil. Auch die russische Kohleindustrie profitierte von Krediten der Deutschen Bank. [4] Und auch in der Vergangenheit finanzierten die Investments der Deutschen Bank bereits Kriege und Diktaturen. [5]
  • Die Liste der skrupellosen Investments der Deutschen Bank in die Rüstungsindustrie ist ebenfalls lang. Zwischen 2018 und 2020 investierte die Deutsche Bank 5,7 Milliarden € in Hersteller von Atomwaffen und 1,9 Milliarden € in Rüstungsunternehmen, die in Kriegs- und Krisenregionen liefern. [6] Zu den Kunden der Deutschen Bank zählen Unternehmen, die für fast 60 % aller Waffenumsätze in der Rüstung verantwortlich sind.

Fossilkonzerne wären ohne die Unterstützung von Banken und Subventionen nicht mehr rentabel ...

... und werden es in naher Zukunft auch nicht mehr sein. Ein nachhaltiger Investitionsplan kann die Eindämmung der Klimakrise außerdem in großem Maße unterstützen.

  • Für Klimaneutralität bis 2050 dürfen laut Internationaler Energie-Agentur IEA keine neuen fossilen Projekte mehr genehmigt/ bestehende erweitert werden. Somit entpuppen sich Investitionen in solche vermutlich als "Schrott-Investitionen" [7] Doch seit dem Pariser Klimaabkommen haben die 60 größten Banken der Welt 3,8 Billionen (!!!) US Dollar in fossile Energie gesteckt - Tendenz steigend! [8]

Wir können uns weitere Investitionen in fossile Energie nicht mehr leisten, denn die Klimakrise schreitet bereits schneller voran als bisher angenommen.

  • Laut dem Weltklimarat heißt es bereits seit letztem Jahr, dass wir mit den aktuellen Schritten der Politik sehr wahrscheinlich auf eine Erderwärmung von mindestens 2 Grad bis 2050 zusteuern. Die 1,5 Grad Grenze wird voraussichtlich schon 2030 erreicht. In keinem Szenario bleibt die Erderwärmung unter dieser Grenze. Bereits jetzt ist die globale Durchschnittstemperatur um 1,2 Grad, verglichen zum vorindustriellen Niveau, gestiegen.
  • Je mehr die globalen Temperaturen steigen, umso größer wird auch das verursachte Leid werden: Menschen sterben an Hitze, Artenvielfalt und Lebensräume werden weiter zerstört, Dürren und Hungersnöte, unter denen viele Menschen im Globalen Süden schon jetzt massiv leiden, nehmen weiter zu, das Potential für kriegerische Konflikte verstärkt sich, riesige Fluchtbewegungen können entstehen.
  • Solange fossile Ausbeutung und Krieg in unserem System profitabel ist, werden sich all diese Krisen weiter zuspitzen.

[1] https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/fracking-wintershall-und-die-tote-kuh/

[2] https://choice.npr.org/index.html?origin=https://www.npr.org/2022/02/03/1077392791/a-satellite-finds-massive-methane-leaks-from-gas-pipelines

[3] https://africabriefing.org/2022/03/african-youth-activists-in-french-national-assembly-over-totals-oil-pipeline-in-east-africa/

[4] https://www.urgewald.org/medien/russlands-fossile-macht-deutschlands-finanzindustrie

[5] https://www.attac.de/kampagnen/bankwechsel/bankenkritik/iv-atom-ruestung/

[6] https://www.urgewald.org/banks_against_future

[7] https://news.sky.com/story/oil-and-gas-projects-are-junk-investments-and-could-throw-uk-climate-targets-off-course-12309593

[8] https://www.energiezukunft.eu/wirtschaft/das-schmutzige-finanzgeschaeft-der-banken/

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