Meat the Tree - HMÜ

Wir haben Post bekommen!

Eine Einladung zu einer Exkursion in unseren durch die Klimakatastrophe strapazierten Stadtwald.

Vorher hatten WIR allerdings selbst etwas versendet ins Mailpostfach des Stadtwalds Hann. Münden.

Warum?

Am 27.02.2021 wurde in Hann. Münden eine Windwurffläche mit gesponserten Weißtannen aufgeforstet im Rahmen der Kampagne Forestforthetrees.

Initiiert vom Forstdienstleistungsunternehmen Finnharvest Oy und dem Steakrestaurant Timberjacks Kassel.

Als Klimaschutzbewegung gucken wir in den Wald, auf den Teller und über dessen Rand.

Und haben dann mal Kontakt aufgenommen:

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Auch wir freuen uns über das Sponsoring vieler neuer Weißtannen für den Mündener Stadtwald!

Die Schäden durch die Klimakrise mit Starkwetterereignissen, Trockenheit und Borkenkäfern sind unübersehbar und massiv.

Die Kampagne #ForestForTheTrees, initiiert von der Harvesterfirma Finnharvest und dem Restaurant TIMBERJACKS kommt da gerade recht: pro verkaufter Klamotte aus dem Timber-Onlineshop wird ein Baum gepflanzt.

Doch sehen wir auch das Dilemma dahinter:

Fleischkonsum ist der größte Feind der Natur, so lautete kürzlich die Schlagzeile des Spiegel zum veröffentlichten Bericht der UNO: "Die weltweite Fleischindustrie und intensive Landwirtschaft sei zum Haupttreiber dieser Naturzerstörung geworden. Nie sei der Verlust von Lebensräumen und biologischer Vielfalt so dramatisch gewesen wie in den vergangenen 50 Jahren“.

Kund*innen des Restaurants TIMBERJACKS, welches Beef und Burger im Kern seiner DNA verankert und das voll auf Wachstum setzt, um seine Erlebnisgastronomie im franchisestil an gut ausgebauter Autoinfrastruktur zu etablieren, müssten wohl ziemlich viele Hoodies oder T-Shirts kaufen, wollten sie die angerichtete Naturzerstörung angemessen ausgleichen.

Als Zusatzinfo zu der Kampagne lesen wir auf der Homepage über den Treibhauseffekt und auch von Hoffnung und dass wir gemeinsam das Leben wieder grüner machen werden und der Erde zurück geben, was ihr in den letzten Jahren genommen wurde. Was „ihr genommen wurde“ und in den „letzten“ Jahren: das ist erstens PASSIV und zweitens klingt es doch auch ein bisschen nach einem bereits überwundenen Zustand. Schön wär’s! Wir befinden uns noch mittendrin in der Zerstörung unseres einzigen Planeten.

Das Wissen um den hohen Ausstoß von extrem klimaschädlichem Methan dürfen wir auf Kund*innen-, mindestens auf Anbieter*innenseite voraussetzen.

Jedoch: private Konsument*innenentscheidungen helfen bei der Bewältigung der Klimakatastrophe kaum weiter und sind keinesfalls die dringend benötigten „Gamechanger“. Systemische Veränderung kann nur der Staat etablieren.

Soll heißen: noch mehr Beef- und Burgerrestaurants an noch mehr hochfrequentierte Straßen zu bauen hilft zuverlässig, uns immer weiter reinzureiten in unsere hausgemachte Klimakatastrophe.

Hoffentlich ist allen klar, wie radikal sich unser Leben ändern muss, um das 1,5 Grad Klimaziel zu erreichen. Ein kurzer Klick auf climateclock.world hilft uns bei der Einschätzung.

Und um es hoffnungsvoll abzuschließen: Jetzt können wir unsere Zukunft noch gestalten!

Ulrike Schäfer

Für Extinction Rebellion Hann. Münden

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Das Gesprächsangebot im Stadtwald nehmen wir gern an.

Der Hann. Mündener Wald ist uns und Euch wichtig - das Thema berührt uns alle sehr.

Deshalb nehmen wir gern auch Eure Fragen mit, schreibt uns diese per E-Mail an: hann.muenden@extinctionrebellion.de.

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