Waldsterben
Wir in OWL sehen jeden Tag all die vielen kranken und toten Bäume in unseren Wäldern. Noch vor dem Erreichen der 2015 in Paris vereinbarten Erderwärmungsgrenze von 1,5° C beginnt der deutsche Wald zu sterben.
Fichten- und Kiefernbestände sind vielerorts bereits tot. Auch Buchen, Eichen und viele andere Laubbäume stehen unter Dürrestress und werden von Krankheiten und Schädlingen befallen. Der in diesem Jahr gefallene Regen reicht längst nicht aus, um das zu kompensieren. Die Waldbrandgefahr wird immer größer.
Gemeinsam mit vielen regionalen For Future Gruppen der haben wir diverse Aktionen zum Thema Waldsterben gemacht. Begonnen haben wir mit in ganz OWL demonstrierenden Bäumen. Wir haben einen Flyer gemacht und diverse Ärzte dafür gewinnen können ihn in Ihrem Wartezimmer auszulegen.
Vor der Kommunalwahl 2020 in Bielefeld haben wir mit einen Trauermarsch mit Blechmusik für eine Fichte gemacht und nochmal eine Wahlkampf Edition der demonstrierenden Bäume.
Darüber hinaus konnte die "Teutogruppe" den Filmemacher Tom Meyer dafür gewinnen mit Lieber Wald einen richtigen filmischen Weckruf zu schaffen über den auch überregional im WDR Magazin Quarks in der Folge "Unser Wald: Warum wir ihn lieben und trotzdem zerstören" vom 03.11.2020 (ab ca. 3:50) berichtet wurde.
Auch während der Rebellion Wave im Oktober in Berlin hat uns das Thema Waldsterben weiter beschäftigt. Direkt am ersten Tag bei dem "Zug der toten Bäume" oder bei den Blockaden des Bundestages und der DEGES
Nach der Aktion ist ja bekanntlich vor der Aktion daher ging es für viele von Berlin mit kurzer Verschnaufpause in den Dannenröder Wald kurz Danni. Beim Danni handelt es sich um einen teils über 300 Jahre alten gesunden Mischwald. Hier findet eine besonders überflüssige Form des Waldsterben statt. Es wird der intakte Wald zerstört um Platz für eine umstrittene Autobahn zu machen. Kritiker sagten häufig das die paar Bäume den Aufwand nicht wert sind aber der Danni ist natürlich auch ein starkes Symbol dafür das jetzt alle Entscheidungen aus der Vergangenheit die Einfluss auf unser Klima und damit unsere Lebensgrundlagen zu überdenken sind.
Ähnliche Konflikte sehen wir zum Beispiel auch in Halle Westf wo die Firma Storck große Teile eines gesunden Waldes roden möchte um die Produktion auszuweiten. Gleichzeitige gab es in der Nachbarkommune Borgholzhausen diesen Sommer bereits Probleme mit der Trinkwasserförderung.
Alte Verträge werden gebrochen. Es stellt sich nur die Frage ob es die Verträge des internationalen Klimaabkommen sein werden oder die mit den Zulieferfirmen wie DEGES und STRABAG.
Für uns liegt die Antwort natürlich klar auf der Hand und als Anfang November die Räumung der Baumhausdörfer im Danni begann haben wir haben mit allen Mitteln versucht zu unterstützten. Sei es mit durch Versorgung mit viel frischem Gemüse, warmen Klamotten, Baumaterial, Handys, Sim-Karten und vielen weiteren Dingen oder die durch Baumbesetzungen vor Ort.
Bis die Rodung der Schneise abgeschlossen war waren jede Woche Menschen von Extinction Rebellion Bielefeld vor Ort und haben geholfen wo sie konnten.
Aber auch lokal haben wir unser bestes gegeben damit der Konflikt auch außerhalb der Kimabewegung wahrgenommen und verstanden wird. Zunächst mit Bannerdrops und Sprühkreide in der ganzen Innenstadt und später mit einer eine spektakulären Aktion auf einem hohen Baum neben der Kunsthalle.
In den frühen Morgenstunden richteten sich die Klimaaktivisten hoch oben in der Baumkrone ein. Zahlreiche Banner mit Aufschriften wie " Stop A49 " , Wald statt Asphalt", "Verkehrswende jetzt" wurden im Baum und neben der Straße angebracht. Im Parkbereich wurden Schaukeln aufgehängt, musiziert und eine Choreografie von "staying alive" getanzt. Im Laufe des Tages beteiligten sich SchülerInnen vom Ratsgymnasium und viele andere Leute an der Aktion.
Durch die Baumbesetzung erreichte XR Bielefeld erstmalig eine Berichterstattung in den lokalen Medien. Der großen Kampf der Umweltaktivisten für den Erhalt des Dannenroder Waldes und gegen die A 49 war nun auch in OWL im TV,im Radio und in Presse Thema und wurde in hunderten von Kommentaren in den sozialen Medien diskutiert