07 Sep 2023
Legale Straßenblockade gegen fossiles Weiter-so | 07.09.2023 um 8 Uhr
Straßburger Platz, Dresden

Dresden riskiert den Mobilitätsbruch!

Dresden. Am 07.09.2023 um 8:15 Uhr fand am Dresdner Straßburger Platz eine angemeldete Straßenblockade für mehr Klimaschutz statt. Wir forderten die Stadt auf, endlich allen Dresdner:innen und Gästen klimaneutrale Mobilität zu ermöglichen.

2020 bekannte sich Dresden dazu, Verantwortung in der Klimakrise zu übernehmen und seinen Teil zu tun. Zunächst lautete das vom Stadtrat beschlossene Ziel, „deutlich vor 2050“ klimaneutral zu sein, später wurde das Ziel des entstehenden Klimaschutzkonzepts auf das Jahr 2035 verschärft. Auch ein neuer Mobilitätsplan wurde erarbeitet, für den notwendigerweise die gleichen Ziele galten.

„Seit Jahren liegen die Ziele vor – aber wir merkten fast nichts. Die Anzahl der zugelassenen individuellen PKW stieg, der Verkehr wurde nicht leiser, die Luft nicht besser – und die Stadtraumknappheit nahm nicht ab. Jedes Jahr ab 2024 müssen wir Dresdner:innen ca. 23.000 Diesel- und Benzinautos abschaffen, um das Dresdner Ziel zu erreichen. Wir wollten nicht in die Lage geraten, dass den Menschen ihre Autos weggenommen werden müssen. Zumal das kaum gerecht umzusetzen wäre. Das Ziel musste es sein, dass die Stadt allen Dresdner:innen ermöglicht, alle ihre Mobilitätsbedürfnisse klimaneutral, möglichst ohne eigenes Auto, zu erfüllen“, sagte Christian Bläul, 41, auch zum internationalen Tag der sauberen Luft (07.09.).

Je länger die Stadt den Ausbau der erforderlichen Infrastruktur und des entsprechenden Angebots verzögert, umso mehr treibt sie darauf zu, dass – wissenschaftlich begründet – notwendige Klimaziele nur noch mit einem Mobilitätsbruch zu erreichen sind, so die Demonstranten. Die Stadt selbst hat es in der Hand, ob sich Konflikte immer mehr zuspitzen.

„Es bringt nichts, jetzt vor den Konflikten wegzurennen, die z. B. beim Radwegeausbau oder bei der ÖPNV-Beschleunigung mit fahrendem und ruhendem Kfz-Verkehr entstehen. Der Straßenraum ist begrenzt. Zukunftsfähige Infrastruktur für klimaneutrale Mobilität muss jetzt endlich klar Vorrang haben“, so Versammlungsleiterin Iris Kämper, 61.

Die Mobilität der Zukunft sehen wir in einem attraktiven, günstigen ÖPNV mit gutem Service, Carsharing und einem gut ausgebauten Radwegenetz. Der Rest, aber auch wirklich nur der Rest, muss dann mit E-Autos abgedeckt werden.

Die Dresdner Stadtverwaltung könnte für die Mobilitätswende eine Vorreiterrolle übernehmen, indem sie ihren eigenen Fuhrpark auf Fahrräder und E-Autos umstellt. Auch die Dresdner Verkehrsbetriebe können ihren Beitrag zur umweltfreundlichen Verkehrswende leisten, indem sie weiter auf Elektrobusse setzen. Alle geeigneten Dachflächen der DVB könnten dank PV-Anlagen für einen CO₂-ärmeren Strommix sorgen.

Fotos von der Aktion liegen in der Dropbox.

Den vorherigen Protest vom 04.07. findet ihr hier. Der nächste wird am 05.10.2023 stattfinden.

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