Pressemitteilung: Flugblatt zu Gasbohrungen in Bayern? Keine Falschmeldung, Bayern zementiert seinen fossilen Weg!

Geschrieben von XR München am 13.11.2024

Die Flugblattaffäre des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger geht in die zweite Runde. Das Bayerische Wirtschaftsministerium und die Freien Wähler berichten auf ihrem offiziellen Account auf X (vorm. Twitter) und ihrer Internetseite [3] von Fälschungen.

Anstatt den Ausbau von erneuerbaren Energien voranzutreiben, setzt der Freistaat jetzt tatsächlich auf neue Gasbohrungen und verramscht rund um den Ammersee großzügig Bohr- und Ausbeutungsrechte an einen kanadischen Investor: Hubert Aiwanger verscherbelt unsere Heimat und unsere Zukunft! [5]

Im schönen Reichling, in der Nähe von Wasserschutzgebieten, Lech und Ammersee steht bald ein 40 Meter hoher Bohrturm. Die Bürger:innen vor Ort sorgen sich um ihre Trinkwasserversorgung und stemmen sich gegen das Vorhaben. [4] Ähnliche Bohrungen dieses Betreibers wurden in Österreich bereits abgebrochen, dort kam es zum Austritt von giftigem Bohrschlamm, andere Bohrung wurden aus wirtschaftlichen Gründen abgebrochen. [7]

Hierzulande winkt die Bayerische Staatsregierung das Projekt durch und kassiert nicht einmal die eigentlich übliche Förderabgabe. [6] Die fossile Zerstörung unserer Natur wird von Hubert Aiwanger scheinbar mit Kusshand begrüßt.

Mit einem satirischen Flyer haben wir die Empörung und Ängste der Menschen vor Ort in Reichling jetzt auch tausendfach in die Münchner Wohnzimmer gebracht. Wir fordern bayernweite Solidarität mit den besorgten Bürger:innen und den sofortigen Stopp der Bohrungen! Der Erhalt und Schutz von Lebensraum verbindet uns, auch wenn wir in München die Risiken und Auswirkungen scheinbar nicht am eigenen Leibe zu spüren bekommen: Wir alle sind Reichling #KoaGas

Extinction Rebellion München unterstützt auch die Bürger:innenInitiative Reichling Ludenhausen [1] die mit Greenpeace und anderen Organisationen eine Petition gestartet haben. [2]

Quellen:

  1. http://bi-reichlingludenhausen.de/
  2. https://act.greenpeace.de/kein-neues-gas-bayern
  3. https://www.fw-bayern.de/aktuelles/mitteilungen/pressemitteilungen-details/achtung-bayer-wirtschaftsministerium-warnt-vor-falschinformation
  4. https://www.br.de/nachrichten/bayern/gasbohrung-in-reichling-offene-fragen-auch-nach-infoabend
  5. https://landsberg.bund-naturschutz.de/aktuelles
  6. http://bi-reichlingludenhausen.de/wp-content/uploads/2024/07/2024-07-18-Gasbohrung-Reichling_Infopapier-Greenpeace-Bayernt.pdf
  7. https://www.tips.at/nachrichten/kirchdorf/wirtschaft-politik/638890-gas-probebohrung-in-molln-buergerinitiative-sieht-verstoesse-gegen-auflagen

Es folgt der Text des Flyers im Wortlaut:

Behörde für Energie - Bayern, Bauarbeiten für neue Gasleitungen

Sehr geehrte Anwohnerinnen und Anwohner,

in Reichling am Ammersee wird bald nach Erdgas gebohrt. Dieses Gas hilft uns dabei, unseren Rückstand im Ausbau der Windenergie auszugleichen.

Das Projekt findet in der Nähe von Wasserschutzgebieten, wie dem Ammersee, statt. Naturschutzgruppen befürchten den Austritt von giftigem Bohrschlamm, doch wir sind überzeugt, dass die Vorteile die Bedenken überwiegen.

Um die Kapazitäten der Gasleitungen anzupassen, sind auch in Ihrem Wohngebiet Bauarbeiten notwendig. Diese beginnen voraussichtlich am 04.12.2024 und dauern bis zum 28.02.2025.

Uns ist bewusst, dass die Bauarbeiten zu Beeinträchtigungen führen, und wir bemühen uns, diese so gering wie möglich zu halten.

  • Trinkwasserversorgung: In einigen Gebieten wird es kurzfristig zu Verunreinigungen des Trinkwassers kommen. Wir werden Sie rechtzeitig darüber informieren.
  • Wohnungen: In bestimmten Fällen kann es bei einem Gasaustritt notwendig werden, Wohnungen vorübergehend zu evakuieren. Sollte dies auf Sie zutreffen, wird unser Krisenstab Sie umgehend benachrichtigen.
  • Parkplätze: Im Zuge der Bauarbeiten können öffentliche Parkflächen vorübergehend wegfallen. Bitte beachten Sie hierzu die entsprechenden Hinweisschilder in Ihrem Wohngebiet.
  • Baulärm: Leider lassen sich Lärmemissionen nicht vermeiden. Wir arbeiten jedoch daran, diese so gering wie möglich zu halten.

Wir verstehen, dass diese Maßnahmen vorübergehend Ihre Lebensqualität beeinträchtigen können. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Bei Fragen oder für weitere Informationen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Hubert Aiwanger

Kontakt und Informationen

089 / 9542 876 00

info@stmwi.bayern.de

info@mcfenergy.com

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