
München - Ungewöhnlicher Anblick an der Isar: Wer am Mittag über die Reichenbachbrücke schlenderte, traute seinen Augen kaum. Auf der Isar-Insel beim Deutschen Museum ragte plötzlich ein rauchender Bohrturm in die Höhe. Der Clou: Errichtet wurde er nicht etwa von Ingenieur*innen, sondern von Umweltaktivist*innen der Gruppe Extinction Rebellion.
Protest gegen geplante Gasbohrungen in Bayern
Mit diesem unübersehbaren Symbol wollen die Aktivist*innen auf geplante Gasbohrungen in Bayern aufmerksam machen. Besonders im Visier: Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
»Beim Aiwanger hackt's wohl!«, empört sich eine der Aktivist:innen. »Statt endlich den Ausstieg aus Öl und Gas voranzutreiben, will er mitten in einem Wasserschutzgebiet bohren. Was kommt als Nächstes? Ölbohrungen im Englischen Garten?«
Umstrittene Probebohrungen sorgen für Kritik
Hintergrund des Protests sind die umstrittenen Probebohrungen im oberbayerischen Reichling am Ammersee. Dort soll unter anderem untersucht werden, ob sich die vorhandenen Gasvorkommen wirtschaftlich nutzen lassen. Ein Vorhaben, das Umweltschützer*innen als rückwärtsgewandtes, fossiles Abenteuer kritisieren.
Forderung nach sofortigem Stopp neuer Gasprojekte
Die Aktivist*innen fordern den sofortigen Stopp aller neuen fossilen Projekte in Deutschland und ein klares politisches Bekenntnis zum Klimaschutz.
»Die neue Koalition hat angekündigt, verstärkt auf innländisches Erdgas zu setzen, und spricht nicht über das größte Problem unserer Zeit: Das Stoppen der Klimakatastrophe!«, so die Aktivist*innen.
Die Aktivist*innen bauten den Bohrturm auf der Isar-Insel wieder ab. Doch ihre Botschaft bleibt: Wie viel fossile Energie verträgt Bayern noch?
Nicht nur die Aktivist*innen von Extinction Rebellion protestieren gegen die Erdgasbohrungen. Verschiedenste Klimaschutzgruppen rufen zu einer Großdemonstration am 3. Mai 2025 in Reichling auf.
Mehr Infos: https://fridaysforfuture.de/erdgas-bayern/
Fotos: https://public.extinctionrebellion.de/s/wEoYk8bSFFNn5pg
