Pressemeldung: Protest mit Kinderbetten und Schlafliedern vor der Ratssitzung zum IAA-Entscheid: Der Münchner Stadtrat verschläft die Mobilitätswende

Geschrieben von XR München am 10.12.2024

Protest vor dem Rathaus am Münchner Marienplatz: No IAA!

München. Mit einem kreativen und medienwirksamen Aktionsbild haben Umweltaktivist*innen aus München heute Morgen vor dem Rathaus auf die ihrer Ansicht nach verschlafene Mobilitätswende der Stadt hingewiesen. Die Aktion richtete sich gegen die mögliche erneute Bewerbung Münchens für die Automesse IAA und die geplante Ausweitung der „IAA Open Spaces" in den Jahren 2027 bis 2031. Bereits bei der letzten Stadtratssitzung protestierten Aktivist*innen mit Bobby-Cars gegen die Entscheidung.

Betten, Banner und ein Schlaflied

Die Protestaktion zog zahlreiche Passant*innen und Medienvertreter*innen an. Mit aufgebauten Betten im Auto-Design, in denen „schlafende Stadträt*innen" von Aktivist*innen gespielt wurden, einem großen Banner mit der Aufschrift „Ruhe Bitte! Der Stadtrat verschläft die Mobilitätswende" sowie einer musikalischen Darbietung eines umgetexteten Schlafliedes, machten die Aktivist*innen auf die Dringlichkeit einer echten Mobilitätswende aufmerksam.

Kritik an intransparenter Entscheidungsfindung

Die Entscheidung über die IAA Open Spaces für die Jahre 2027 bis 2031 wurde im Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft getroffen - weitestgehend unbemerkt und ohne größere, öffentliche Debatte. Die Aktivist*innen kritisieren dies scharf und fordern Transparenz sowie eine klare Absage an die Automesse.

Der Autolobby-Chor singt den Stadtrat in den Schlaf

Reaktionen aus der Bevölkerung

Die Aktion wurde von vielen Passant*innen positiv aufgenommen. Zahlreiche Münchner*innen äußerten Verständnis für die Kritik an der Verkehrspolitik und solidarisierten sich mit den Forderungen der Umweltaktivist*innen.

Mit ihrer Aktion haben die Aktivist*innen ein deutliches Signal an den Stadtrat gesendet: Die Zukunft der Mobilität gehört nicht der Automobilindustrie, sondern einer nachhaltigen, klima- und menschenfreundlichen Mobilitätswende.

Zitate einzelner Aktivist*innen zu der Aktion

"Von Oslo, Essen bis Paris, überall feiern Städte jetzt schon die Erfolge ihrer Mobilitätswende. Aber unser Stadtrat setzt auf ein automobiles "Weiter-So"! Was ist das Münchner Modell, Verkehrsinfarkt und Feinstaubsieger?" sagt Martin Ulm, Aktivist bei Extinction Rebellion.

"Autos beanspruchen in unserer schönen Stadt sowieso schon so viel öffentlichen Raum, der solidarischer und nachhaltiger genutzt werden könnte. Die IAA Open Spaces nehmen uns Bürger*innen noch mehr dieser wichtigen Stadtflächen und verwenden sie zur Bewerbung von Konsumgütern, die sich viele von uns gar nicht leisten können. Flächen für Automobilkonzerne statt für uns - das kann doch nicht sein!" sagt Josef Bialas, ein an der Aktion beteiligter Aktivist.

„Wir fordern bezahlbaren, verlässlichen öffentlichen Nahverkehr, die Mobilitätswende und vor allem: das Ende der selbstherrlichen Autoindustrie, die in der Form der IAA wiederholt die öffentlichen Räume der Stadt einzunehmen versucht.", so Nadine Kellner von Extinction Rebellion.

No IAA
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