Der von der New York Times kürzlich veröffentlichte Artikel "Weirdly Warm Winter Has Climate Fingerprints All Over It, Study Says" (Artikel ohne Paywall) behandelt die auffällig hohen Temperaturen im Winter, die weltweit beobachtet wurden, und deren Verbindung zum Klimawandel. Eine Analyse von Temperaturdaten aus hunderten von Orten weltweit zeigt, dass der diesjährige Winter für die Hälfte der Weltbevölkerung ungewöhnlich warm war, was vielfach auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe zurückgeführt wird. Die Europäische Union's Klimaüberwachungsorganisation Copernicus veröffentlichte Daten, die bestätigen, dass der Februar der wärmste Februar aller Zeiten war, gekennzeichnet durch die neunte aufeinanderfolgende Rekordtemperatur. Noch bemerkenswerter ist, dass die globalen Ozeantemperaturen im Februar höher waren als je zuvor.
“There’s the temperature, and then there’s our ability to really detect that climate signal in the data.”
– Andrew Pershing, Climate Central’s vice-president for science
Die Analyse, durchgeführt von Climate Central, einer unabhängigen Forschungsgruppe, untersuchte Anomalien in den Dezember- und Januartemperaturen in 678 Städten weltweit, um die Rolle des Klimawandels bei diesen ungewöhnlichen Temperaturen zu bestimmen. Besonders hervorgehoben werden Städte in den mittleren Vereinigten Staaten, die einen außergewöhnlich warmen Winter erlebten, bei dem die Einflüsse des Klimawandels, hauptsächlich verursacht durch die Verbrennung von Kohle, Öl und anderen fossilen Brennstoffen, deutlich zu erkennen waren.
Laut der Studie¹ erlebten 4,8 Milliarden Menschen weltweit mindestens einen Tag mit Temperaturen, die ohne den Einfluss von Kohlenstoffverschmutzung praktisch unmöglich gewesen wären. In einigen Teilen der Welt wurden die ungewöhnlich warmen Wintertemperaturen von anderen Krisen, wie Krieg, überschattet. Die Forschung hebt auch hervor, dass in der tropischen Zone, wo es durchschnittlich viel heißer ist, Klimasignale leichter zu erkennen sind, obwohl die Temperaturerhöhungen kleiner sein können.
Global gesehen, wurde der Februar 2024 als der wärmste Februar aller Zeiten verzeichnet, mit einer Durchschnittstemperatur, die 1,77 Grad Celsius über dem Durchschnitt der vorindustriellen Ära liegt. Dies markiert den neunten Monat in Folge, der einen Temperaturrekord für diesen jeweiligen Monat bricht, und macht die letzten 12 Monate zu den heißesten 12 aufeinanderfolgenden Monaten seit Beginn der Aufzeichnungen.
Diese Entwicklungen bedeuten nicht, dass das internationale Ziel des Pariser Abkommens, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu stoppen, bereits überschritten wurde. Für eine solche Feststellung müsste der Planet über mehrere Jahre hinweg 1,5 Grad wärmer sein, um eine dauerhafte Veränderung widerzuspiegeln. Kurzfristig ist jedoch besonders die Erwärmung der Ozeane bemerkenswert, mit einem durchschnittlichen globalen Meerestemperaturanstieg im Februar, der alle bisherigen Rekorde bricht.
¹ Zur Studie: Seasonal Attribution Report