München, 14. August 2025 - Protestaktion am Schloss Nymphenburg. Inmitten der bayerischen Bilderbuchkulisse errichten Aktivist*innen einen Bohrturm und hüllen den Schlossgartenkanal mit Pyrotechnik in Rauch. Normalerweise ziert eine Wasserfontäne das Schlossrondell, doch heute ist die Steininsel vor dem Schloss durch Extinction Rebellion besetzt.
Protest gegen geplante Gasbohrungen in Bayern
Mit diesem unübersehbaren Symbol wollen die Aktivist*innen auf geplante Gasbohrungen in Bayern aufmerksam machen. Besonders im Visier: Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
»Beim Aiwanger hackt's wohl!«, empört sich Martin Ulm, Pressesprecher bei Extinction Rebellion. »Statt endlich den Ausstieg aus Öl und Gas voranzutreiben, will er mitten in einem Wasserschutzgebiet bohren. Was kommt als Nächstes? Ölbohrungen im Schlossgarten?«
Umstrittene Probebohrungen sorgen für Kritik
Hintergrund des Protests sind die umstrittenen Probebohrungen im oberbayerischen Reichling am Ammersee. Dort soll unter anderem untersucht werden, ob sich die vorhandenen Gasvorkommen wirtschaftlich nutzen lassen. Ein Vorhaben, das Umweltschützer*innen als rückwärtsgewandtes, fossiles Abenteuer kritisieren.
Forderung nach sofortigem Stopp neuer Gasprojekte
Die Aktivist*innen fordern den sofortigen Stopp aller neuen fossilen Projekte in Deutschland und ein klares politisches Bekenntnis zum Klimaschutz.
»Am Schloss Nymphenburg gaukelt uns der Freistaat Bayern die heile Welt vor und 50 Kilometer weiter wird für eine Gasbohrung in den Lech-Auen der Schutz der Natur ausgehebelt. Mit der heutigen Aktion tragen wir den Protest und die Empörung zurück in die Landeshauptstadt, um uns solidarisch an die Seite der besorgten Anwohner*innen zu stellen«, sagt Martin Ulm weiter.
Nicht nur die Aktivist*innen von Extinction Rebellion protestieren gegen die Erdgasbohrungen. Verschiedene Umweltschutzgruppen und Bürger*inneninitiativen rufen zu einer Großdemonstration am 16. August, um 15 Uhr in Reichling auf.

