Am 26.01.20 lud die CSU Erlangen zu einem Neujahresempfang mit prominentem Besuch, dem Ministerpräsidenten Markus Söder, ein. Da die CSU weitestgehend nicht als Klimaschützer angesehen wird, ließen wir uns diese Einladung natürlich nicht entgehen.
In Kleingruppen von zwei bis drei Rebell*innen begaben wir uns (möglichst unauffällig) in die Höhle des Löwen. Zunächst verteilten wir unsere Flyer, die optisch denen der CSU glichen, auf den Toiletten; darauf konnten die CSU-Wähler*innen lesen, was wir unter christlich-sozialen Werten verstehen.
Unser Flyertext zur CSU:
"Liebe CSU,
Du trägst das C und S im Namen, christlich-sozial willst du sein. Doch hört die Nächstenliebe und deine Passiion für Soziales denn an Bayerns Grenzen auf? Nach uns die Sintflut?
Das ist ganz schön kurzfristig und unsozial gedacht! Nächstenliebe heißt, Verantwortung zu übernehmen - in Bayern, auf Bundesebende und vor allem global. Was wir hier im globalen Norden konsumieren und produzieren, trifft jetzt schon Länder im globalen Süden tagtäglich hart und lebensbedrohlich. Dies kann nur gestoppt werden, wenn es Deutschland schafft, sich an die Klimaziele von Paris zu halten!
Du willst die Führung übernehmen?
Dann übernimm auch die Verantwortung, die damit kommt! Für eine gerechte und lebenswerte Welt.
Klimagerechtigkeit jetzt!"
Nur wenige Tage später fand am 31.01.20 die 150-Jahres-Feier der SPD Erlangen statt. Diesmal wurden wir als XR Erlangen offiziell eingeladen. Auch hier verteilten wir unsere Flyer mit unseren Botschaften großflächig, da die SPD im Stadtrat Erlangen zwar symbolpolitisch viel für den Klimaschutz tat, auf tatsächliche Maßnahmen jedoch immernoch warten lässt.
Einige Rebell*innen überreichten dem Oberbürgermeister Janik einen Flyer und kamen mit ihm ins Gespräch.
Unser Flyertext zur SPD:
"Liebe SPD,
im Juni 2019 hat Erlangen als erste Stadt Bayerns den Klimanotstand ausgerufen. Soweit, so gut.
Doch was ist seit dem passiert? Heiße Luft und nichts dahinter? Gerade einer Partei, die sich seit 150 Jahren für Rechte von Arbeiter*innen einsetzt, sollte bewusst sein, dass Veränderungen nicht alleine durch ihr Ausrufen herbeigeführt werden. Konsequente, solidarische Politik, die sich für Klimagerechtigkeit global sowie lokal einsetzt, braucht mehr als nur effekthaschende Lippenbekenntnisse.
Liebe SPD Erlangen, wir wünschen dir zu deinem Geburtstag mehr Mut und Entschlossenheit, die versprochenen Veränderungen umzusetzen, um mit Erlangen deinen Beitrag zu einer klimagerechten Welt zu leisten."