Jede Art hat ihren Platz

– Sonntag 16. April 2023

Alles Leben hängt zusammen. Wir fördern Regenerative Kulturen, um wieder mehr in diesen Einklang zu kommen: Mit uns selbst, unseren Mitmenschen, Mit-Lebewesen und den Systemen, in denen wir leben.

In der Küche für alle, kurz "Küfa", die wir am Schlesischen Tor aufgebaut haben, geht es daher nicht nur um Ernährung und Biodiversität sondern auch Gemeinschaft. Anwohner:innen und Durchreisende werden eingeladen auf einen veganen Eintopf und Obstsalat, Saatkugeln zu rollen und können bei Interesse Flyer mitnehmen.

Die XR Drummer und diverse Tiere sind auch wieder dabei und sorgen für ein Spektakel – für Groß und Klein 💚.

Nackt auf der Museumsinsel

Im Camp findet sich derweil eine Gruppe zusammen und bereitet sich auf einen besonderen Auftritt vor.

Kurz nach Mittag stehen dann 18 Menschen oberkörperfrei vor dem alten Museum. Unter den mächtigen Säulen, über denen auf Lateinisch ein Hinweis auf deren Erbauer sowie „zum Studium der Altertümer jeder Art sowie der freien Künste“ steht, tragen sie jeweils einen Buchstaben auf ihrem Körper. Zusammen bilden sie den Satz NO ART ON A DEAD PLANET und machen deutlich: Wir riskieren, alles zu verlieren. Berlin als Kulturmetropole. Der ganze Glanz und Dreck, wertlos ohne Betrachterinnen und Betrachter wenn wir Kipppunkte reißen und Folgen der Klimakatastrophe nehmen, was uns lieb und teuer ist.

Das alte Museum geht auf den Anfang des 19. Jahrhunderts zurück und die Idee, dass alle einen Anspruch auf kulturelle Bildung erhalten sollten. Alle Bürgerinnen und Bürger sollten öffentlichen Zugang zu Kunst bekommen. Aber was wäre ein Museum ohne Besucherinnen und Besucher?

Gehmeditation zum Bundestag

Bei einer angemeldeten Aktion ging es in sehr langsamen, achtsamen Schritten vom Brandenburger Tor zur Wiese vor dem Bundestag. In bunten Gewändern und teilweise Tierkostümen möchte die Gruppe auf das Artensterben aufmerksam machen.

Nach einer kurzen Pause für Austausch und Tee wurde mit einem Segensritual in buddhistischer Tradition (Puja) für eine Petition abgeschlossen, die das Ausrufen des Biodiversitätsnotstands fordert. Die Petition wurde von den XR Buddhists initiiert und wird von der Deutschen Buddhistischen Union mitgetragen, Teilnehmer:innen der Gehmeditation konnten noch mit unterschreiben.

Guerilla Art im Naturkundemuseum

Mit Hamburger und Softdrink ausgestattet ist der vermeintlich moderne Mensch als Exponat heute kurzweilig ins Naturkundemuseum eingezogen und hat sich relativ nahtlos unter bereits ausgestorbene Arten gemischt. Auf seinem Infoschild steht "HOMO IGNORANTUS - ausgestorben 2100".

Im Protestcamp

Nach der morgentlichen Yoga Stunde gibt es im Protestcamp wieder ein buntes Programm! Workshops zu Kollapsologie (Orientierung finden jenseits der Hoffnung), Teambuilding, Poetrivism zum Schreiben über Klima, Gemeinschaften und mögliche Neue Welten, Übungen zum Runterkommen, Austausch und Infos rund um das nächste bundesweite Treffen (BWT) von XR, ein offenes Plenum von Animal Rebellion, einen Workshop zu Anti-Rassismus, einen offenen Poetry Slam, eine Visualisierungspraxis des Celtic Zen „Mit neuen Augen sehen“ und eine Filmvorführung von "LAND IS LIFE: Stories from the Farmers’ Struggle in the Philippines“.