Bienen Hotels
Wir können die Zeit des Lockdowns nutzen, für Bienen das Leben und die Welt etwas besser zu machen!
Wildbienen sind extrem wichtig für die Natur und die Landwirtschaft, denn sie bestäuben nicht nur Obstbäume. Etwa 550 verschiedene Arten gibt es in Deutschland, doch etwa die Hälfte davon ist vom Aussterben bedrohnt. Denn durch die immer intensivere Land- und Forstwirtschaft verschwinden die Pflanzen, von deren Pollen sich die Wildbienen ernähren, und die Nistplätze in totem Holz oder in Trockenhalmen. Viele seltene Bienenarten finden in Städten ihre letzten Refugien, wo die Artenvielfalt inzwischen weit größer ist als in landwirtschaftlich geprägten Räumen.
In Parks und Privatgärten, in begrünten Innenhöfen und auf verwilderten Brachflächen ist das Angebot an unterschiedlichen Blühpflanzen weit vielfältiger als auf dem Land. Und auch Balkone kann man so gestalten, dass Wildbienen hier eine Heimat finden.
Um den vom Aussterben bedrohten Arten zu helfen, kann man hier zum Beispiel heimische Wildpflanzen anbauen. Auf der Webseite des NABU (siehe unten) findet man zahlreiche Tipps: Wie man sich einen "Topfgarten" mit Wildkräutern anlegt zum Beispiel, wie man Sonnen- und Schattenbalkone einrichtet oder wie man seinen Balkon zur Insektenoase machen kann. Man erfährt auch, wo man im Internet Samen von Wildpflanzen bestellen kann. Die lassen sich freilich auch selbst sammeln. In Naturschutzgebieten ist das jedoch verboten, in Landschaftsschutzgebieten aber in geringem Umfang erlaubt.
Sollen sich Wildbienen auf dem Balkon ansiedeln, muss man ihnen aber auch Nistplätze anbieten. Im Fachhandel kann man sich schon diverse "Insektenhotels" besorgen, allerdings sind die nicht immer von guter Qualität. Mit Hilfe einer Bohrmaschine und Holz, mit Hilfe von Schilf- oder Bambusrohr oder mit bestimmten Hohlblocksteinen und Lehm lassen sich solche Nistgelegenheiten selbst basteln. Es gibt auch Varianten, die man gut zusammen mit Kindern herstellen kann. Beobachten kann man die verschiedenen Arten der Wildbienen dann aber jeweils nur in wenigen Wochen im Jahr. Denn nur wenn die Pflanzen blühen, auf die sie spezialisiert sind, werden sie aktiv.Dann sammeln sie den Pollen und bauen in den runden Holz- und Lehmhöhlen oder in den Halmen die Nester für ihre Brut: hintereinander gefügte Kammern mit viel Pollen und jeweils einem Ei, aus dem irgendwann eine Larve schlüpft. Die nährt sich von dem Pollen und verwandelt sich im kommenden Jahr zur richtigen Zeit in eine neue Wildbiene.
Es gibt auch Wildbienen, die in Erdlöchern nisten. Die bekannteste davon ist die Hummel, die schon sehr früh im Jahr erscheint und die im Unterscheid zu den meisten anderen Wildbienen Staaten ausbildet. Auch für sie kann man Nisthäuser bauen, allerdings muss man diese ebenerdig im Garten aufstellen. Denn eigentlich suchen die Hummelköniginnen nach alten Mäuselöchern, die sie besiedeln können. Bis hoch zum Balkon schaffen sie es also fast nie. Andere Arten von Wildbienen bauen sich ihre Nester aus Lehm in Mauerritzen. Ihnen kann man helfen, indem man ein Schälchen mit feuchtem Lehm nach draußen stellt.
Wenn man einmal anfängt, im Internet nach Tipps zu Wildbienen zu suchen, dann kann man problemlose viele Stunden damit verbringen. Als Hobby scheint sich die Wildbienenhilfe also schon ziemlich weit ausgebreitet zu haben. Es gibt auch zahlreiche Bücher, die sich mit dem Thema befassen.
Material:
👉 Flyer für Bienen-Hotels (PDF)
👉 Ausführliches PDF über gefährdete Bienen: (externer Link vom BUND)